Einmal Järnskogen und zurück

Lokialtar unseres Workshops, Foto: Peti Songcatcher

29.04.2018

Ich schließe die Augen, lehne mich erschöpft zurück und lausche. Der Wind rauscht durch das Laub, die Sonne wärmt den Tag, die Luft duftet nach Frühling, es grünt. Laufeys Stimme streift meinen Geist, ein sanftes Wispern in meiner Seele und wenig später bin ich eingeschlafen. 

An diesem Wochenende war ich auf einer langen Reise, die mich weit nach Jötunheim bis tief in den Järnskogen führte, in jenen Eisenwald in dem die Kälte tief und die Flammen gleißend sind. Dunkel ist hier die Angst, der Atem geht mal schleppend und schwer, mal viel zu schnell. In der Luft liegt Klarheit und der Geschmack von Metall, der sich auf die Zunge legt. Es ist, als würde man Blut atmen, lebendig und zugleich irgendwie einschüchternd. Alles scheint verdreht und unvertraut… und doch… irgendwie war ich schon einmal hier gewesen. Ein wages Erinnern an Träume stieg auf, Visionen, die im Fieber Besitz von mir ergriffen und mich in eine andere Welt entführten. Doch war ich jetzt nicht alleine, wie ich es sonst in meinen Träumen bin. Mutige Frauen und Männer standen neben mir – Menschen die unverzagt und mutig dem Weg folgten, den Loki wies. Und er führte uns auf den Pfad der Erfahrungen in Tiefen, die uns entgegen stierten und herausfordern. Ich atme tief in meinen Bauch, wage es weiter zu gehen, setze einen Schritt vor den anderen. Und ehe ich mich versehe gehe ich dem Wachstum entgegen. Staunend erkenne ich den Funken, welcher eine Flamme  entfacht und meine Seele schlagartig in Brand legt. Etwas explodiert… Kreativität entflammt, das Herz fängt Feuer, Leben pulsiert. Ich lache. Ich schüttele mein Haar und lache weiter. Etwas in mir hat sich gelöst, ich gehe durch die Angst hindurch und auf einmal stehe ich mir selbst gegenüber. Frei. 

So oft ich auch mit Loki reise, jedes Mal ist es anders, jedes Mal ist er überraschend und immer wieder ist es erstaunlich. Ich schaue mich um, im Kreis der Hexen, mit denen ich zusammen gereist bin. Ich fühle mich beschenkt, um Erfahrungen und Kraft reicher. Eine intensive Energie fließt. Wir lachen. Wir alle lachen. Am Freitag Abend als wir zusammen unsere Reise angetreten sind, da waren wir andere als nun. Uns verbinden nun gemeinsame Erfahrungen, die wir miteinander und mit Loki geteilt haben. Gemeinsam gehen wir in der Frühlingssonne spazieren, gemeinsam setzen wir uns an einen Tisch, bestellen Speisen und Getränke, dann heben alle die Gläser, es klirrt. „LOKI!“ schallt ein lauter, begeisterter Hexenruf durch Kreuzberg.

Ich öffne die Augen, meine kleine Nachmittagsruhe ist vorbei. Mein Kater kuschelt sich an mich. Wieder daheim. Wieder gelernt. Wieder gewachsen.

Loki, Du bist klasse!

Danke Loki! Danke Laufey! Danke an alle Mitreisenden!

Über Curtis Nike

Verhinderer apokalyptische Zustände.

Veröffentlicht am 29. April 2018 in Kreatives und Arbeit und mit , , , , , , , , , , , , getaggt. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. Hinterlasse einen Kommentar.

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