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Zur Sonnenwende
Zum 20.12.2022 ev
Die Dunkelheit küsst den Horizont, sie breitet ihren schwarzen Mantel über uns aus. Spürbar ist sie, die längste Nacht im Jahr, und fühlbar ist der Winter, der mit ihr kommt. Ihm weicht der Herbst nun endgültig und gleichzeitig werden – nach und nach – die Lichter entzündet. Bald hat die Sonne ihren Wendepunkt überschritten und langsam wird es heller werden auf Erden. Möge dieses Licht auch in uns Menschen dringen.
Ich wünsche eine geruhsame Sonnenwende, besinnliche Rauhnächte und das die Herzen voller Frieden, Freude und Frohsinn sein mögen!
Magische Rauhnächte
21.12.2022 ev

Der Gendarmenmarkt in Berlin in einer Dezembernacht.
Ein herausforderndes und auch aufwühlendes Jahr neigt sich dem Ende zu, indem es in die Rauhnächte über geht. Die Dunkelheit ist stärker als das Licht, es ist Wintersonnenwende. Ich wünsche Euch zum Winter Gesundheit, Ruhe und Wärme im Kreis Eurer Lieben. Mögen die Rauhnächte behaglich und sicher sein, mögen sie übergehen in ein neues Jahr voller Leichtigkeit, Begegnungen und Lebensfreude. Möge die wilde Jagd Kummer und Sorge aus unser aller Herzen vertreiben.
Euch allen frohe Festtage und einen guten Übergang in ein mutiges und freudvolles Jahr 2022!
Hexenkalender 2018
19.11.2017

Was hat der Wind mit zugetragen? Herbstlaub? Blätter?
Der Wind fährt durch das letzte Herbstlaub und wirbelt es auf. Ich ziehe die Mütze tief ins Gesicht, von Osten her schneidet die kalte Luft in die Haut. Von einem Tag auf den anderen ist der Herbst älter geworden und der Wind riecht nach dem kommenden Winter. In nur wenig mehr als einem Mondumlauf ist die Wintersonnenwende. Spürbar wird es kälter, das Bedürfnis sich daheim einzuigeln wird stärker.
Als ich durch die Nacht vom Kino und Essen nach Hause gehe schlage ich den Kragen meines Mantels hoch. Eiseskälte umgibt mich, die Laternen spenden Licht in der Finsternis und ich bin froh mein Haus zu erreichen, schließe die Haustüre auf, stapfe die Treppenstufen nach oben. Schon der Hausflur ist angenehm warm und als ich meine Wohnungstür erreiche stocke ich, ehe ich aufschließe. Auf meiner Fußmatte liegt etwas. Hermes, Gott der Kommunikation, hat es vorbei gebracht, es mit dem Wind her getragen. Ich ahne was es ist und spüre wie Vorfreude in mir aufsteigt. Rasch bücke ich mich, nehme das kleine Paket auf, gehe in die Wohnung und trotz der späten Stunde und der Tatsache, dass Hexenkater Iggy schon im Bett liegt, kann ich die Packung unmöglich bis morgen liegen lassen…

Der Hexenkalender 2018 steht unter dem Motto ‚Luft‘.
Der Hexenkalender 2018 ist da! Mit dem Wind weht mir der Hexenkalender ins Haus, ein letztes Mal begleitet der Hexenkalender aus dem Hause Zauberfrau mich unter dem Motto eines Elementes, nämlich der Luft. Mit dem nunmehr fünften Hexenkalender (Mitte-Erde-Wasser-Feuer und nun Luft) beginnt der Tanz der Feen. Schmetterlinge flattern, Bienen summen, Luftdrachen spielen im Herbstlaub, Magie wirkt; Käfer krabbeln, Federn fliegen, Luftschiffe erheben sich in ungeahnte Höhen; Freya legt das Falkengewand um, Hermes überbringt Botschaften, Wodan stürmt durch die Rauhnächte, Hexen rasen durch die Lüfte. Es geht um Atem, es geht um Düfte, es geht um Klarheit, es geht um Gedanken. Klänge schwingen, Herzen singen, eine kühle Brise bringt Erkenntnisse.

Durch die Lüfte kommt Hermes, der griechische Bote. Vielleicht begegnest Du ihm in Deinem Kalender?
Ich blätter durch die Seiten, lasse mich von den unentgeltlich mitwirkenden Künstler-Hexen verzaubern, Feen laufen Schlittschuh, Schneeflocken wirbeln mit entgegen, schillernde Libellenflügel entführen die Gedanken. Vögel zwitschern, eine Eule ruft und ein kleiner Dschinn tanzt über das Papier. Wieder einmal vermag der Hexenkalender zu verzaubern, mit Tusche, mit Feder, mit Zauberstab wurde gewirkt, digitale Kunst verbindet sich mit Bleistift; Clipart verschmilzt mit schwungvollen Entwürfen. Ballons steigen auf, ebenso die Müdigkeit in mir. Fast habe ich es vergessen: es ist mitten in der Nacht! Vorhin war ich noch mit einer Mithexe im Kino und danach essen. Jetzt freue ich mich über meinen neuen Hexenkalender. Endlich ist er da! Den gebe ich nicht mehr her. Glücklich schlüpfe ich in mein Bett, vorgewärmt von meinem Kater.
Und wenn auch Du jetzt so eine Freude erleben möchtest, einen Hexenkalender haben möchtest, so solltest Du schnell zuschlagen, denn erfahrungsgemäß ist dieses zauberhafte Werk stets recht schnell vergriffen. In diesem Jahr ist er auch über einen einschlägigen Internetanbieter zu erhalten.
Lasst Euch verzaubern!
Eine Runenreise voller Inspiration

Glühpunsch, Kerzen und „Das Lied der Eibe“
Gerade jetzt, in der dunklen Jahreszeit, kommt bei mir wieder die Lust mich einzumummeln und zu lesen. Am besten gemütlich daheim, auf dem Sofa oder im Sessel, mit einem guten Glühpunsch. Und dazu dann auch noch etwas gute Musik im Hintergrund. Wenn ich es mir derart gemütlich mache, dann neige ich in der Regel dazu kurzweilige Bücher zu lesen. Am liebsten lese ich Kurzgeschichten, Krimis, Science Fiction und mythologische Märchengeschichten. Wenn ich besonders träge bin, dann lasse ich mir diese Geschichten auch gerne als Hörbuch oder Hörspiel vortragen.

Hexenkater Iggy genießt die Herbstabende gemütlich auf dem Sofa.
Ich sitze in meinem Lieblingssessel. Kerzen brennen, die Leselampe ist entzündet und die Beine habe ich hoch gelegt, schön eingewickelt in meine Lieblingsdecke. Draußen ist es kalt. Der Kater liegt auf seinem Decken- und Kissenthron auf dem Sofa. Und ich lese. Und lese… und lese… und lese… nein, ich lese nicht nur, ich bin inzwischen unterwegs. Unterwegs auf einer inspirierenden, motivierenden und wirklich erfreulichen Runenreise!
Ja, ich lese ein Runenbuch. Eines, das aus der Unmenge an esoterischer und zuweilen auch wunderlicher Literatur zu diesem Thema weit herausragt. Und ich muss an dieser Stelle zugeben, dass in meiner Privatbibliothek wirklich zahlreiche Publikationen zum weitreichenden Gebiet der Runen habe: Esoterisches, historisches, echt erschreckend dumpfes, aber auch schönes und ansprechendes. Dennoch lese ich zur Zeit in einem Buch, das ich Euch aus verschiedenen Gründen ans Herz legen möchte, da es sich erfrischend und unterhaltsam von allem absetzt, was ich sonst so an Literatur zum Thema studiert habe.
Das Buch, welches ich lese, ist „Das Lied der Eibe“ von Duke Meyer. Und schon der Titel zeigt die Richtung an, in die es hier geht: Musik, Poesie, Mythologie und das Wispern des Laubs. Offen gestanden: Ich habe noch nie ein Runenbuch gelesen, dass mich in meinem Herzen so berührt und bewegt hat! Duke schafft es durch seinen schönen, flüssigen und sehr menschennahen Schreibstil den Bogen zu schlagen zwischen persönlichen Erfahrungen und Impressionen und tiefen Einblicken in die Welt der Runen. Er präsentiert ein Buch, welches Neulingen in der Runenkunde ein fundiertes und nachvollziehbares Wissen an die Hand gibt. Alten Hasen zeigt er auf, was doch so oft immer wieder vergessen wird: Die Runen zu studieren ist eine Lebensaufgabe! Sie werden es – so man neugierigen Herzens bleibt – immer wieder vermögen einen zu überraschen und neue Aspekte zu offenbaren. Und genau so werden sie auch vorgestellt, jene Ritzzeichen, die heutzutage in der Magie so populär sind: Als Freunde. Oder eben als Fremde, die Freunde werden können, wenn man sie näher kennen lernt. So ist „Das Lied der Eibe“ eine Reise zu den Runen des älteren Futharks. Und diese Reise ist abenteuerlich, überraschend, traumhaft schön oder auch einmal rasant. Vor allem aber ist sie eins: Extrem inspirierend!
Duke Meyers Runenbuch ist eine Aufforderung. Es ist eine Aufforderung sich einzulassen, sich sinken zu lassen und sich den Runen zu öffnen. Ich fasse es als eine Einladung auf eine Reise anzutreten (oder fortzusetzen) deren Ziel sich jeden Tag von Neuem verändern kann. Insofern ist „Das Lied der Eibe“ auch ein klarer Aufruf dazu sich ein eigenes Bild zu machen, eigene Erfahrungen mit den Runen zuzulassen und selbst zu erleben, welche transformierende Energie sie eröffnen können. Dabei schafft der Autor es die germanische Mythologie und unser heutiges Leben im „Hier und Jetzt“ auf lockere und nachvollziehbare Weise miteinander in Beziehung zu setzen.
Wenn Du ein Buch suchst, dass Dir Anleitungen gibt wie in Deinem Leben „alles gut wird“, ohne Dein Zutun; wie Du esoterisch „erleuchtet“ wirst und wie die Runen ganz einfach alles für Dich richten, ohne, dass etwas verändert werden müsste, dann lass die Finger von diesem Buch!
Bist Du aber bereit und neugierig genug, um eigenverantwortlich durch Dein Leben zu gehen; bist Du offen Dich selbst einzulassen und bist Du bereit Dich selbst immer wieder zu hinterfragen und auch zu transformieren, dann wirst Du mit „Das Lied der Eibe“ einen literarischen Begleiter finden, der Dir immer wieder neue Impulse geben kann. Auch wenn ich selbst das Buch erst im ersten Durchgang lese, so weiß ich jetzt schon: Ich habe einen neuen, literarischen Freund gefunden, der mich lange begleiten – und sicher auch des öfteren überraschen – wird.
Duke Meyers „Das Lied der Eibe“ ist in der Edition Roter Drache erschienen und die knapp 400 kosten 18,00 €. Mit der ISBN 978-3-9946425-05-2 könnt Ihr das Buch in der Buchhandlung Eures Vertrauens bestellen, oder ihr ordert direkt beim Verlag.
Mein Tipp: Bestellt das Buch jetzt und gönnt Euch doch in diesem Jahr mal einen Runenadventskalender: Jeden Tag könnt ihr in dem Buch stöbern und Euch mit einer der 24 Runen auseinander setzen, bis Mitras Geburtstag hat. Ich garantiere Euch neben einer angenehmen und entspannende Lesezeit eine Menge Inspiration!

Das Runen-Futhark, in der Mitte die Maske des Runensteins von Aarhus, welche Freundschaft symbolisiert.
Der Morgen einer Stadthexe

Traumhaft schön: Kreuzberg im Schnee. Gaslaterne an der Baerwaldbrücke.
Langsam schleicht sich die Stimme der Nebelkrähe in mein noch schlafendes Unbewusstes und lässt meinen Geist aus den Tiefen der Träume aufsteigen. *Krah – Guten Morgen – Krah* höre ich den Vogel im Hof. Dann spüre ich meinen Kater, der am Kopfende meines Bettes sitzt und wartet, dass ich die Augen aufschlage oder auch nur blinzle. Dann ist der Schlaf endgültig vorbei. Der Morgen beginnt. Einen Wecker habe ich nicht. Ich verlasse mich auf die Tiere, die hier mit mir leben. Und mit ihnen habe ich erst ein einziges Mal verschlafen. In ungezählten Jahren.
Immer mehr Stimmen dringen an mein Ohr. Zwei Krähen unterhalten sich, ein paar Amseln sind empört. Und es ist noch nicht einmal 7.00 Uhr in der Frühe. Ich schlafe zum Hof raus. Das ist mein Vorteil. Dadurch kann ich etwa eine halbe Stunde länger schlafen, als wenn ich zur Straße raus schlafen würde. Nein, es sind weder Menschen noch Autos, die unsere Sackgasse früh beleben. Es sind die Spatzen, die in großen Kolonien in den Beeten und im Efeu des Hauses gegenüber wohnen. Sie sind von null auf hundert morgens wach. Ohne Vorwarnung. Ohne Anlaufzeit. Schlagartig fängt die ganze Kolonie an zu quatschen. Ohne Frühstück. Ohne ‚Spatzenkaffee‘.
Inzwischen liege ich schon mindestens zehn Minuten wach. Draußen scheint die ganze Vogelschar erwacht. Hexenkater Iggy ist auch schon aktiv und animiert mich zum aufstehen. Recht hat er. Ich erhebe mich und schaue aus dem Fenster. Mich erwartet eine Überraschung! Skadi war über Nacht da. Sie hat Berlin Kreuzberg mit ihrem Schnee beschenkt. Es ist wunderschön draußen, alles liegt unter einer strahlend weißen Decke. Ein Anblick, den es zu genießen gilt. Bei einer Tasse Kaffee. Während der durch läuft freut sich der Hexenkater schnurrend auf sein Frühstück, nur um gleich darauf auf den Balkon zu flitzen.
Ich entzünde die Kerze auf meinem Hausaltar, denn nehme ich meinen Kaffee und genieße die Wärme, die beim Trinken durch mich fließt. Es schneit immer noch. Ich schaue in den Schnee. In den Verwirbelungen sehe ich noch den Mantel der Göttin Skadi in der Ferne wehen, während sie auf ihren Skiern weiter zieht. Sie wünscht mir Glück für morgen und ich erinnere mich daran, dass ich heute im Schlaf auch Thor gehört habe, dessen Wagen vorbei donnerte. Hatten wir wirklich ein Gewitter? Oder war Thor alleine mich hier in Berlin besuchen, in meinen Träumen? Ich weiß es nicht. Es spielt auch keine Rolle. Die Gottheiten sind da, sie nehmen Anteil und kümmern sich. Ich fühle mich geborgen.
Berlin ist schön. Kreuzberg ist schön. Und ich lebe hier. Ich bin eine Stadthexe. Und mein Tag beginnt. Jetzt.

Der Landwehrkanal im Schneetreiben.