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Erfüllt, glücklich und voller heilsamer Energie…
27.06.2022 ev

Das Labyrinth führt ins Zentrum des Selbst.
… bin ich vom earth art sky Mabon Witchcamp aus Vöhringen zurückgekehrt. Eine Woche lang bin ich mit 9 anderen Hexen, Schamanen und Menschen offenen Herzens auf eine Reise in das tiefste Innere gegangen und habe dort Antworten auf drängende Fragen erhalten. In Ritualen, Meditationen und transformierender magischer Arbeit sind wir abgetaucht in die absolute Dunkelheit und erneuert wieder aufgestiegen ins Leben.
Bei meiner Anreise zum Camp war ich krank, hatte große Schmerzen und war völlig erschöpft. Selbst die magische Arbeit daheim half mir nur noch dabei halbwegs ‚über den Tag‘ zu kommen. Meine Schmerzen waren so groß, das ich kurz vor meiner Anreise fürchtete nicht reisen zu können. Ohne Schmerzmittel waren Bewegungen nicht mehr zu ertragen und mir kam der Verdacht auf einen möglichen Bandscheibenvorfall. Zudem hatten mich die Ereignisse seit meinem Krankenhausaufenthalt 2019 energetisch regelrecht ausgewrungen. Kurzum: Ich war fix und fertig und musste sogar den ersten halben Tag vor Ort im Bett verbringen.

Der Apfelbaum gab uns Wurzeln und trug unsere Magie hinauf zu den Sternen.
Doch wieder einmal sollte sich zeigen wie stark die Kräfte der Gemeinschaft und des gemeinsamen, magischen Arbeit sind. In einer wundervollen Umgebung, die den Hauch eines Luxus-Witchcamps hatte, in Zweierzimmern untergebracht mit einer unglaublich guten, gesunden und reichhaltigen Küche ging es in die magische Arbeit. Hier wurde mit fundierten Wissen, Erfahrung und offenem Herzen gearbeitet, so dass ich mit Begeisterung und Freude eine neue Integrationsarbeitsmethode erlernen konnte, die mich sehr bereichert hat und in meinem Leben auch in Zukunft eine Rolle spielen wird.
Ein Selbstläufer: Meine Schmerzen erfuhren Behandlungen auf vielerlei Ebenen und sind nun fast ganz ausgeheilt.
Ich danke Pe und Martin für ihre organisatorische, magische, spirituelle Arbeit und für ihre nährende Gastfreundschaft! Ich werde sicher wieder hierher kommen!
Ich danke der Gemeinschaft aller für ihre Unterstützung, Leichtigkeit, Lachen, heilende Hände, tolle Gespräche, tiefe Transformation und alles andere, was ich vergesse oder mir später noch einfällt, auch. Ihr seid phantastisch!
Haltlosigkeit, Halt und gehalten werden
05.05.2017
Freya weiß es genau: Diesen Weg kann sie nur alleine gehen. Niemand kann sie stützen. Niemand kann ihr die Last, die Trauer aus der Seele nehmen. Niemand kann die Wunden in ihr heilen. Der Verlust schmerzt so sehr, dass sie alles hinter sich lässt. Ihr Heim, die Umgebung der Asen, ihr liebes, rauhes Schwein Hildiswini, ihre geliebten Katzen, ja, selbst ihr Dasein als Göttin. Sie muss gehen, sie muss herausfinden was geschehen ist, sie muss sich auf die Suche machen. Ihr Herz schmerzt so sehr, die Sorge um den Geliebten treibt sie um. Sie hat keine Wahl: Sie geht. Sie verlässt die Gemeinschaft der Ihren, um sich auf eine Suche zu machen, die sie zu allem führt, nur nicht zum Geliebten. Die Geschichte ist bekannt: Sie findet mannigfaches und magisches, sie bleibt lange fort und kommt dabei den Menschen so nahe, wie selten eine andere Göttin. Sie altert auf ihrem Weg und als sie wieder kehrt in die Gefilde Asgards ist sie eine alte Frau.
Zurück kommt sie in die Gemeinschaft der Götter und hier erwartet sie Idun mit ihren Äpfeln, die so köstlich sind, das man meint ihren Geschmack niemals zu vergessen. Sie schenkt sie Freya, schenkt ihr ihre Jugend zurück, ihre Göttlichkeit, und die Wundervolle blüht auf. Hier ist sie zu Hause, da ist ihr Bruder, Freyr, der glücklich ist sie wieder in die Arme schließen zu können und da ist Thor, der liebe Freund, dem sie nie eine Bitte abschlagen kann. Ihre Katzen laufen ihr mit erhobenem Schwanz glücklich entgegen, streichen ihr um die Beine und schnurren, wobei sie fragen: „Wo warst Du denn nur?“ um dann natürlich – wie es nun einmal Katzenart ist – gleich zum Futternapf stürzen und Leckeres zu fordern. Hildswini kommt angestürmt und respektvoll weichen alle zur Seite. Froh reibt sich das Schwein an seiner Herrin.
Freya ist wieder zu Hause!

Gemeinschaft verbindet. Quelle: Pixabay
Manchmal müssen wir die Gemeinschaft verlassen, um uns auf unseren ureigenen Pfad zu begeben. Den Weg, den nur wir beschreiten können, weil es ‚an der Zeit‘ ist. Vielleicht suchen wir etwas? Vielleicht versuchen wir etwas hinter uns zu lassen? Vielleicht wissen wir nicht einmal weshalb wie aufgebrochen sind? Vielleicht haben wir auch ein Teil von uns verloren? Gründe einen Pfad alleine zu gehen gibt es mannigfache. Doch wichtig ist es dabei zum einen das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren und zum anderen nicht zu vergessen woher wir eigentlich kommen. Beides kann jedoch öfter verloren gehen als man meint. Und dann kommt man ‚vom Weg ab‘, obgleich man zuweilen meint noch auf dem richtigen Pfad zu sein. Wie gut ist es dann, wenn die Gemeinschaft, aus der man kommt, ab und zu ruft und sich in Erinnerung bringt! Denn es ist nun einmal so, man selbst kann sich nicht so betrachten und reflektieren, wie man es vielleicht glaubt, meint oder möchte. Für einen Großteil magische Grundarbeiten ist Gemeinschaft notwendig! Einige meinen zwar, sie könnten und müssten alles alleine packen und regeln, aber dies ist und bleibt außerhalb menschlicher Schaffenskraft. Und, liebe Solo-Hexen, ‚Von Gemeinschaft frustrierte‘, ‚Ich-kann-alles-alleine‘ Hexen, das ist ein Fakt. So sind wir beschaffen. Punkt. Und ihr wisst es auch! Tief in Euch wisst Ihr es genau, sonst wärt ihr keine Hexen.
Vertraut Eurer Intuition – nicht Eurer Angst. Doch ich weiche ab…

Loki und seine Kinder -ein Feuersturm im Hintergrund.
Gemeinschaft stärkt. Gemeinschaft gibt Halt. Gemeinschaft verbindet. Gemeinschaft heilt. Und dabei ist die Gemeinschaft weitaus mehr als die Summe ihrer Mitglieder. Die Kräfte potenzieren und ergänzen sich. Eine funktionierende Reclaiming-Gemeinschaft kennt keine Konkurrenz zwischen ihren Mitgliedern, sondern Ergänzung, Wachstum, Freude, Bereicherung. Daraus wächst eine enorme Stärke und Schönheit, eine unglaublich schöne Kraftquelle, ein Brunnen der Kreativität und Magie.
Aber zugleich gibt es in einer Gemeinschaft auch stets Herausforderungen: Wo beginne ich? Wo ende ich? Wo beginnen wir? Wo enden wir? Wo werden Grenzen überschritten? Wessen Grenzen werden überschritten? Und so weiter… ihr kennt die Fragen. Jedoch auch hier: Eine funktionierende Gemeinschaft hat funktionierende Kommunikationsregeln. Und sie fängt auch Kommunikationsschwierigkeiten auf. Eine funktionierende Gemeinschaft verträgt es, wenn Du, wie Freya, einen Zeit lang einen eigenen Weg gehen musst. Und sie wird Dich offen wieder empfangen. Es ist doch ganz einfach, oder?
„Eine funktionierende Gemeinschaft wird Dich, Deine Schwächen, Deine Talente, Deine Gaben, Deine Kräfte er-tragen. Und Du wirst die Gemeinschaft er-tragen“, flüstert er in mein Ohr, „die Frage ist nur: Erträgst Du Dich selbst?“
Mir wird fast körperlich übel, ich halte mich an meinem Weinglas fest. Ein leichter Schwindel erfasst mich. Eine Antwort bleibt in meinem Hals stecken.
„Lasse los von Deinem (vermeintlichen) Halt!“ höre ich Lokis Stimme und beginne zu wanken, zu schwanken, zu fallen… in die Arme der Gemeinschaft.
Curtis ist wieder zu Hause.