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Wie eine Illustration entsteht
In zwei Blogeinträgen zeige ich Euch einmal wie eine meiner Illustrationen entsteht. Im heutigen Beitrag zeige ich Euch die reine ‚Handarbeit‘.
Was wird benötigt?
– Zeichenblock/Zeichenpapier
– Bleistift
– Radiergummi
– Millimeterpapier (für die keltische Ornamentik, was aber in meinem Fall auch nichts hilft 😉 )
– Tuschestifte in verschiedenen Breiten (hier: 0.1, 0.3, 0.5, 0.7)
– eventuell ein Zeichenbrett (ich habe es nicht verwendet und man sieht gleich was passiert, wenn man so vor sich hin zeichnet…)
Eine Illustration beginnt mit dem Motiv. Ursprünglich hatte ich vor eine weitere Illustration für das Fantastic Artzine Nr. 4 zum Thema ‚Die Blätter von Yggdrasil‘ zu machen. Da sich herausstellte, das von mir bereits ausreichend Material zur Verfügung steht wird das nachfolgende Motiv in einer späteren Bearbeitung dann auf einem T-Shirt landen. Zur Ansicht der Motive bitte auf die Bilddateien klicken!
Das Motiv hat den Arbeitstitel ‚Loki und seine Kinder I‘. Zunächst mache ich eine grobe Bleistiftskizze. Zu sehen sind ein Porträt des nordischen Gottes Loki, aus dem seine drei Kinder der Wolf Fenrir, Jörmungandr (die Midgardschlange) und Hel erwachsen. Die Skizze zeigt den springenden Wolf, die drohende Schlange und ein Portrait der späteren Totengöttin Hel, die den Abschluß bildet.
Da das Motiv nun sehr ‚offen‘ wirkt binde ich es im zweiten Schritt – immer noch als Skizze – in eine keltische Ornamentik ein. Die Ornamente sind mit dem Motiv verbunden und bilden so einen groben Rahmen, der das Motiv ‚fest‘ hält. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch nicht an ein T-Shirt Design gedacht, sondern in erster Linie an eine Druckpublikation. Da erachte ich es als wichtig, dass das Motiv nicht zu sehr zerfasert.
Nun überzeichne ich das Motiv mit Tuschestift und verstärke die Ränder. Hierzu ein Trick: Später wird die gesamte Vorzeichnung weg radiert. Um nicht den Tuschestift zu verschmieren oder aufzubröseln (es ist einiges an Radierarbeit von Nöten) zeichne ich auf Entwurfspapier vor (etwas teurer als Zeichenblock, aber insgesamt besser geeignet für Tuschestifte). Es ist nicht nur dazu geeignet Millimeter-Papier oder liniertes Papier unter zu legen (als Hilfslinien), sondern man kann es auch umwenden und die Bleistiftlinien spiegelverkehrt tuschieren. Wenn man später den Bleistift weg radiert gibt es dann nur eine leichte Sauerei.
Es ist bereits zu sehen, dass ich ohne Zeichenbrett gearbeitet habe, sondern am Tisch permanent das Papier gedreht und gewendet habe. Der obere Teil der keltischen Ornamentik ist krumm und schief. Dies wird später korrigiert werden, mit dem Computer. Aber heute geht es noch um die reine Handarbeit… Insofern werden nun die schwarzen Flächen eingefärbt – mit dem Tuschestift. Nun ist das Bild grob vorentworfen und an dieser Stelle verläuft nun die Trennung zwischen der weiteren Arbeit an einem s/w-Bild und einem Farbbild.
Weitere Flächen werden geschwärzt und zugleich werden die Punktierungen, die Schraffierungen und die eine oder andere Schattierung in das Bild eingetragen. Bis hier und nicht weiter geht es heute. Über mehrere Tage hinweg habe ich an dem Bild gearbeitet und habe nun eine solide Grundlage, mit schiefen Ornamenten, die ich in den nächsten Tagen am Computer weiter bearbeiten werde. Die Arbeitsgänge zeige ich Euch dann auch gerne hier in diesem Blog.
- Vorläufiges Endergebnis – wird weiter ausgebaut.
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Du bist Zeichner und interessierst Dich für nordische Mythologie? Du bist fasziniert von den neun Welten? Thor, Odin und Loki sind alte Bekannte von Dir? Freya, Sif und die Nornen sind Dir nicht fremd?
Dann mach doch mit bei der Nr. 4 des Fantastic Artzine (Sonderausgabe „Unter den Blättern von Yggdrasil“) Wir hätten gerne Schwarzweisszeichnungen zum Tema Asgard/ Midgard, und zwar spätestens bis zum 15. August 2013. Ausserdem bräuchten wir noch eine Kurzbiografie nebst Foto von Dir. Alles weitere erfährst Du nach dem „Erstkontakt“.
Es gibt selbstverständlich ein Belegexemplar. FA ist eine Fan Publikation, es gibt also – neben dem Belegexemplar – kein Honorar!
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