Besuch bei den Matronen und Merkur
Meine römischen Freunde Q. Albia Corvina und D. Gratius Ludovicus schreiben einen sehr schönen und äußerst lesenswerten Blog. Immer wieder stolpere ich in ihrem Blog über Reiseberichte zu Orten, an die es mich nahezu magisch zieht. Vor allem die Artikel über das Matronenheiligtum in Nettersheim sowie der Bericht über den rekonstruierten Merkur-Tempel in Tawern weckten in mir die Reiselust. Naturgemäß sind diese Orte für mich als Berliner Hexe zwar sehr attraktiv, aber zugleich auch sehr weit entfernt. Und so nutzte ich einen Familienbesuch in der Ferne, um im Anschluss ein Wochenende bei den Römern zu verbringen. Geplant waren zumindest ein Tagesausflug zu den Matronenheiligtümern und dann zum Ausklang gemeinsame Essen und Filmabende im Heimkino. Bei guter Wetterlage hatten die beiden zudem vor mich nach Tawern und anschließend nach Trier zu entführen.
Die Götter waren uns gewogen und so kam ich in den Genuss gleich zweier lohnenswerter Erlebnistouren. Im Bereich der Eifel konnte ich nicht nur das Matronenheiligtum in Nettersheim, welches in einem archäologischem Park angesiedelt ist, sondern auch den Umgangstempel in Zingsheim sowie den traumhaft schön gelegenen Tempel in Pesch besuchen. Letzterer ist im Wald, etwas abseits, gelegen. Man muss ein Stück gehen, um ihn zu erreichen. Die Anlage ist komplett von Wald umgeben und strahlt eine außerordentliche Kraft aus. Eine nahezu magische Atmosphäre liegt über der Anlage und die untergehende Sonne verzauberte den Ort noch einmal durch ihr goldenes Licht. Ich kann nur jedem, der die Gegend besucht, empfehlen sich die Zeit zu nehmen eine Weile hier mit einzuplanen und an diesem magischen Platz zu verweilen. Deutschland ist – glücklicherweise – reich an mystischen Orten. Dies ist ein ganz besonders ansprechender davon!
Doch schon am folgenden Tag sollte ich einen weiteren bemerkenswerten Platz kennen lernen! Die Reise ging nach Tawern zum Römischen Tempelbezirk. Hier sind bei archäologischen Grabungen mehrere Tempel entdeckt worden. Das besondere bei dieser Anlage ist jedoch der komplett rekonstruierte Umgangstempel des Merkur, welcher originalgetreu und mit viel Liebe zum Detail wieder errichtet und bemalt wurde. Mittelpunkt der Kultstätte ist eine überlebensgroße Statue des Merkur. Vor dem Tempel befindet sich weiterhin noch der Altar, welcher für Rituale genutzt werden kann – und genutzt wird. Ein Betreten des Tempels selbst ist – wie auch schon in der Antike – nur dem eigens dafür zuständigen Personal gestattet.
Auch der Merkurtempel ist sehr schön, mitten im Wald, gelegen. Der Weg dorthin führt durch einen kleinen, angenehmen Waldspaziergang, was vor allem an einem sonnigen Sonntagvormittag sehr wohltuend ist.
Nach diesem Ausflug wurde ich von den Römern nach Roma Secunda, also nach Trier, entführt, wo ein Museumsbesuch anstand. Wir hatten Tickets für Das Rheinische Landesmuseum, um dort eine ganz besondere Veranstaltung zu besuchen: Im Reich der Schatten. Eine Reise an der Seite des Gottes Merkur in die Vergangenheit und an die Schwelle zur Unterwelt. Eine absolut empfehlenswerte und beeindruckende Multimedia-Veranstaltung, welche die Vergangenheit durch modernste Technik buchstäblich zum Leben erweckt. Gänsehaut ist bei dieser bemerkenswerten Veranstaltung garantiert!
So kann ich im großen und ganzen sagen, dass mein Urlaub in diesem Jahr mit nur 2,5 Tagen zwar extrem kurz ausgefallen ist, dafür jedoch intensiv, abenteuerlich und unvergesslich gewesen ist.
Einen Dank in die Eifel für diese zwei wundervollen Tage!
Veröffentlicht am 12. November 2014 in Hexenkram und mit Eifel, Matronen, Matronentempel, Mercur, Merkur, Nettersheim, Pesch, Tawern, Zingsheim getaggt. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. 3 Kommentare.
Gern geschehen, wir freuen uns, wenn es Dir gefallen hat! Gruß aus dem Ahrtal 🙂
Schöner informativer Artikel ! Danke .
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