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Wolpertinger

21.01.2019

Heute möchte ich Euch in meiner Reihe zu magischen Geschöpfen eines der seltensten Kreaturen im Bereich der magischen Wesen vorstellen, den Wolpertinger oder auch Wolperdinger. Dieses Geschöpf, welches mir persönlich bereits in den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts erstmalig begegnete, ist recht rar. Zugleich gehört es in seinem Verbreitungsgebiet zu einem der bekanntesten magischen Kreaturen. 

Verbreitung: Der Wolpertinger ist ausschließlich in einer einzigen Region Europas anzutreffen. Nur in Deutschland und hier einzig und allein im Bereich des Freistaates Bayern sind Wolpertinger heimisch. 

Beschreibung: Schon die Beschreibung des Wolpertinger ist eine Herausforderung, denn eine Eigenschaft dieses ungewöhnlichen Geschöpfes ist, dass es niemals zwei dieser Spezies gibt, die sich gleichen. Er ist ein Mischwesen. Es gibt Wolpertinger, die als ausgewachsenes Tier in etwa die Größe eines großen Käfers haben, bis hin zu Wolpertingern die bis hin zur Größe eines Fuchses reifen können. Sehr häufig – aber nicht zwangsläufig – sind Wolpertinger geflügelt, wobei ihre Flügel jedoch nicht dazu dienen größere Strecken zurück zu legen. Vielmehr nutzen sie die Flügel um kurze Strecken zu gleiten. Hierbei klettern sie auf einen Baum und gleiten dann geschickt bis zu einem weiteren Baum. In etwa 95% aller Fälle haben Wolpertinger Hörner oder ein Geweih. Es gibt einige, die sich auf zwei Beinen vorwärts bewegen, die Überzahl bewegt sich auf vier Beinen voran. Ganz vereinzelt wurde aber auch schon von Wolpertingern berichtet, die sich komplett an ein Leben im Wasser gewöhnt hatten und sich ersatzweise diverse Flossenpaare zugelegt hatten.
Allen Wolpertingern zu eigen ist ein hervorragendes Gebiss! Auch die unter Ihnen, die auf den ersten Blick eher an harmlose Frösche oder Käfer erinnern mögen, sollte man nicht unterschätzen! Wolpertinger können sehr gut zubeißen und hinterlassen unangenehme Wunden. Bisswunden durch Wolpertinger müssen sofort behandelt werden, sonst können sie zu unangenehmen Infektionen führen, die im Infizierten seltsame Gelüste entwickeln. So hörte man davon, dass Infizierte einen Heißhunger auf Weißwürste mit Brezeln sowie einer Maß Bier entwickelten. Dies stößt vor allem bei infizierten Vegetariern und Antialkoholikern auf Unmut. Darüber hinaus entwickelten Infizierte eine große Sehnsucht danach nach Bayern zu ziehen und sich dort nieder zu lassen. Einige begannen auch schon wenige Tage nach einer Infektion bayrisch zu sprechen. 

Karnivorer Wolpertingernachwuchs

Ernährung: Auch hier gibt der Wolpertinger zu denken. So vielfältig er in seinem Äußeren ist, so vielfältig ist er in seiner Ernährung. Es gibt unter Ihnen Vegetarier, Karnivore und Allesfresser. Doch hier sollte man sich nicht täuschen lassen: Wenn es um die Bissigkeit geht, dann sind alle Wolpertinger gleichermassen aggressiv wenn sie sich bedroht oder – noch schlimmer – verarscht fühlen!

Verhalten: So unterschiedlich sie äusserlich sind, so gleichen sie sich im Verhalten: Wolpertinger sind extrem scheu und meiden weitestgehend die Nähe des Menschen. Interessant sind allerdings neueste Beobachtungen, die aufzeigen, dass Wolpertinger, welche die Nähe von Nichtbayern spüren, zunächst die Flucht ergreifen. Handelt es sich bei den Nichtbayern um Wanderer, die über längere Zeit das Revier der Wolpertinger durchqueren, kann es zu Angriffen kommen. Diese Angriffe fanden bisher jedoch ausschließlich im Februar an einem 29. statt. Die Angegriffenen wurden gebissen und dann wurde blitzartig von ihnen abgelassen und das angreifende Tier verschwand spurlos. Somit seinen alle Nichtbayern gewarnt! Von Wanderungen beispielsweise im bayerischen Wald wird im Februar, explizit an einem 29., unbedingt abgeraten!
Über die Fortpflanzung des Wolpertingers ist wenig bekannt. Hier habe ich widersprüchliche Angaben gefunden, zum einen Wolpertinger wären Säugetiere, zum anderen Wolpertinger schlüpfen aus Eiern. Vermutliche liegen diese Angaben an der Mischwesen-Natur dieses faszinierenden magischen Geschöpfes. Immerhin sind sich die Quellen über die Paarungszeit einig: Sie findet stets zur Zeit des Oktoberfestes statt.

Säugetier (worauf Fell und Geweih hindeuten können) oder eierlegender Vogel?

Magische Wirkung und Bedeutung: Der Wolpertinger ist, obgleich er in der allgemeinen magischen Nutzung bedeutungslos ist, für die Einwohner des Freistaats Bayern von großer Bedeutung. Er ist das ‚heimliche Wappentier‘ des Freistaates, weshalb man Bilder, Skulpturen oder gar ausgestopfte Versionen des Tieres in vielen bayerischen Stuben findet. Hexen und Zauberer hingegen kennen die magische Bedeutung des Tieres: Nur solange es Wolpertinger in freier Wildbahn gibt, solange wird der Freistaat Bayern existieren. Aus diesem Grund ist auch die Wolpertinger-Jagd stark reglementiert, obgleich es ohnehin ausschließlich in stockfinsteren Vollmondnächten (!) möglich ist dieses ungewöhnliche Vieh zu fangen.

Wo kannst Du sie finden? Ich möchte – vor allem Nichtbayern – dringend empfehlen nicht auf eigene Faust in die bayerische Wildnis zu reisen um Wolpertinger zu erforschen! Eine solche Reise bedarf ausserordentlicher Vorbereitung! Ich selbst habe bei meinen zahlreichen Reisen in Wolpertinger-Gebiete einige Abenteuer bestreiten müssen und sie waren zum Teil sehr heikel. Glücklicherweise gibt es jedoch auch für den Normalsterblichen die Möglichkeit sich mit Wolpertingern vertraut zu machen. Im Deutschen Jagd- und Fischereimuseum München hat man den Wolpertingern Raum eingeräumt. Im Jahr 2005 hatte ich zudem das große Glück die ausserordentlich informative Sonderausstellung zum Thema Wolpertinger besuchen zu können. Sie ist leider nicht mehr da, aber die Wolpertinger-Vitrine blieb erhalten. Ich empfehle dringend beim Kaufen der Karte die Verkäuferin vor Ort direkt nach Wolpertingern zu fragen. Die Bayern sind extrem stolz auf ihr geheimes Wappentier und mit etwas Glück erhält man hier einen Tipp oder Hinweis für weitere Orte, an denen man ganz sicher einen Wolpertinger finden kann.

Literatur: Magisches Arbeitsbuch für den Unterricht: Arbeitsblatt Wolpertinger
Magister Magicus III, Jägerlatein für Fortgeschrittene, erste Auflage 1882

Per Sanderhage, Petzi und die Wolpertinger, 2007
Musikalischer Tipp für Euch: Sturmpercht: Der Wolpertinger

Sonnenwende

Es blüht und grünt, die Welt ist bunt,

in Wiesen, Wäldern, es singt und summt,

der Sommer ist da, die Sonne lacht,

nun ist sie da: Die kurze Nacht!

Der Vollmond scheint am Himmelszelt,

bescheint nur kurz die Sommerwelt.

Bald hat die laue Nacht ein Ende,

ich wünsche eine schöne Sonnenwende!

20.06.2016 ev

Curtis Nike

Rosen

Wusstet Ihr eigentlich, dass der Juni seinen Namen von der römischen Göttin Juno hat? Sie ist Patronin des Sonnenwendmonats. Im Altdeutschen hieß der Juni ‚Brachet‘ oder ‚Brachmond‘, da die Felder in der Dreifelderwirtschaft in diesem Monat mit der Brache begannen. Den Namen ‚Rosenmond‘ hat der Juni von den Gärtnern erhalten, denn die Rosenblüte beginnt nun in voller Pracht. Schaut Euch einmal in der Natur um, es lohnt sich!

Zauberhafte Festtage!

Das Jahr neigt sich dem Ende zu, ganz langsam kommt alles zur Ruhe. Noch wuselt es vor allem in den Supermärkten, in den Kaufhäusern und auf den Weihnachtsmärkten, doch energetisch sind die bevorstehenden Rauhnächte schon spürbar. Und ich hoffe auch Ihr nehmt dies wahr, könnt ein bisschen die Muggelwelt ausblenden und den Streß hinter Euch lassen.

Es ist an der Zeit zurück zu blicken, zu schauen was das letzte Jahr bewirkt hat, was geschehen ist und welche Umbrüche es mit sich gebracht hat. Die Rauhnächte bringen innere Einkehr, aber auch Sicht für die kommenden 12 Monde. Ihren Auftakt haben sie in der Region, aus der ich stamme, mit der Sonnenwendnacht. In diesem Jahr ist die Sonnenwende in der Nacht auf den 22.12.2015. Dies ist die längste Nacht des Jahres. Morgens um 5.48 Uhr dann hat die Sonne ihre südlichste Deklination. Und somit beginnt wieder ihr Aufstieg, doch wirklich spürbar wird dies erstmalig nach den Rauhnächten.

In einigen Regionen Deutschlands beginnen die Rauhnächte erst mit der Mitrasnacht bzw. dem heiligen Abend. In diesem Jahr haben wir am Mitrastag, also am ersten Weihnachtsfeiertag, einen Vollmond im Zeichen Krebs. Eine gute Zeit also, um sich den eigenen Gefühlen und Herzensangelegenheiten zuzuwenden.

In diesem Sinne wünsche ich Euch allen von ganzem Herzen eine entspannte, ruhige und zauberhafte Julzeit.

Möge stets ein Licht für Euch brennen!

Möge Eure Tafel stets gefüllt sein mit Speise und Trank!

Mögen die Menschen, die Euch am Herzen liegen, um Euch sein!

Möge es eine friedliche Zeit werden!

Foto: LiBella Model: Curtis Nike

Foto: LiBella
Model: Curtis Nike