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Der große Maggieklau und andere Vergehen

Die Birnen blühen - die summenden und brummenden Bewohner des Planeten freut es!

Die Birnen blühen – die summenden und brummenden Bewohner des Planeten freut es!

Ich hatte Euch bereits in der Vergangenheit von unserem Grundstück, auf dem wir Permakultur betreiben, berichtet. Dafür haben wir, mit mehreren Frauen, ein Stück Land, welches Jahre lang brach lag, gepachtet. Vor ca. drei Jahren begann das Projekt nach langer Vorbereitung. Mit viel Energie, Kraft und Herzblut haben wir begonnen das Land urbar zu machen. Wir haben verschieden Obst- und Nußbäume gepflanzt, Beeren und Sträucher angesiedelt und Hochbeete angelegt. Dies alles kostete viel Kraft und Energie und zusätzlich auch Geld. Aber das war es uns auch wert. Unser Land ist eine Oase der Erholung und wir fühlen uns dort wohl. Gerne picknicke ich dort oder mache im Sommer auch meinen Mittagsschlaf draußen, vor den Toren der Stadt. Dafür verzichtete ich auch auf anderes, einfach, weil es mir das wert ist.

Für andere besteht die Möglichkeit in das Projekt einzusteigen, ebenfalls ein Hügelbeet anzulegen und sich zu beteiligen. Unser Land ist kein Schrebergarten oder ähnliches, sondern offener Raum, der direkt am Wald liegt. Menschen, die vorbei wandern, fragen oft nach, während wir arbeiten. Den Förster kennen wir persönlich und ab und an unterhalten wir uns. Auch der nebenan liegende Hundeclub kennt uns inzwischen und zuweilen hat man ein Schwätzchen mit den Hunden oder deren Besitzern. Der Ort, zu dem das Pachtland gehört, ist klein. Und wie das so ist, in so kleinen Orten, da weiß man ‚Bescheid‘ über die verrückten Frauen, die es tatsächlich geschafft haben schon einiges Land fruchtbar zu machen. Allen Widerständen zum Trotze.

Diesen Naturaltar gibt es nicht mehr...

Diesen Naturaltar gibt es nicht mehr… So sah er aus, als er noch komplett war mit allen Edelsteinen.

Ja, und als ich dann am letzten Freitag in aller Frühe auf dem Land war, nur um die neu gesetzten Bäume zu gießen, da erlebte ich eine Überraschung, die mich völlig perplex machte. An den neu gesetzten Haselstecken war auch ein Schneeglöckchen, welches ich gedachte umzusetzen. Das Schneeglöckchen war… verschwunden. Jemand hatte es offenkundig ausgegraben und sich sogar die Mühe gemacht wieder etwas Erde an den Haselnüssen anzuschütten. Ich war ziemlich erschrocken – und auch traurig. Aber zunächst dachte ich wirklich an nichts böses. Ich suchte sogar noch nach den Schneeglöckchen, in der Hoffnung jemand Übereifriges hätte mir die Arbeit des Umsetzens abgenommen. Dem war leider nicht so. Die Haselstecken sind etwas abseits von unseren Beeten und es regte mich  auf, dass jemand einfach so die Schneeglöckchen klaut. Sie waren ein Geschenk von meinem Vater und ich hatte vor gehabt ein Blumenbeet anzulegen. Also goß ich am Freitag nur die Bäume, moserte ein bisschen vor mich hin und fuhr zurück nach Berlin – ein Arbeitstag wartete. Auf die Idee einen magischen Schutz zu errichten kam ich überhaupt nicht. Leider.

Ich arrangierte für die Zukunft neue Schneeglöckchen und informierte den Rest unserer Gruppe über den Blumen-Diebstahl. Ansonsten freute ich mich auf Sonnenwetter am Sonntag – mit Frühstück auf dem Land. Zusammen mit Brighid Kildare ging es Sonntag bereits sehr früh raus aufs Land. Brighid hatte zu Hause bereits Pflanzen vor gezogen und die sollten nun raus gesetzt werden. Poree, Sellerie, Kohlrabi wollten in die Freiheit. Möhren, rote Beete und Streublumen warteten darauf gesät zu werden. Tja, doch es erwartete uns eine böse Überraschung… Um es kurz zu machen: Man hatte sich großzügig an unserem gepflegten Hügelbeet bedient. Der gesamte Liebstöckel, den Brighid mühsam aus ihrer alten Heimat importiert hatte, war sorgsam ausgegraben und entwendet worden. Fassungslos standen wir vor dem Beet. Hier hatte jemand gezielt unser Beet durchsucht und sich das Maggiekraut angeeignet. Und diesmal waren wir beide schockiert. Denn es waren mehrere Pflanzen gewesen und da war schon eine kleine Logistik für notwendig, um die Pflanzen zu transportieren. Doch das sollte nicht die letzte böse Überraschung an diesem Tag sein!

Jetzt gibt es kontra! Der zackig errichtete, neue Altar...

Jetzt gibt es kontra! Der zackig errichtete, neue Altar…

Unter einem Hagebuttenbusch, da wo die Feen wohnen, hatten wir einen kleinen, verspielten Naturaltar errichtet, mit einem Feentor. Vom Fußpfad her war der Altar nicht zu sehen! Ausschließlich von den Hügelbeeten aus konnte man den Ort sehen. Für den Altar hatte ich einen faustgroßen Schneeflockenobsidian (schwarz), einen ebenfalls faustgroßen Howlith (weiß) und einen großen, roten Achat von zu Hause mitgebracht. Alle drei Edelsteine waren entwendet worden. Und energetisch fühlte es sich keineswegs so an, als sei die Göttin persönlich vorbei gekommen und habe ihre Steine eingesammelt. Nein. Jemand hatte uns schlicht und ergreifend bestohlen!

Was soll ich davon halten? Natürlich bin ich sehr traurig und erschüttert, und aus sicherer Quelle weiß ich, das auch andere aus unserer Gruppe mehr als nur konsterniert sind. Ein bisschen entsetzt bin ich auch. Was für eine Motivation muss einen Menschen antreiben, wenn er Schneeglöckchen, Liebstöckel, Edelsteine und anderes (er hat noch eine Pflanze entwendet, aber wir wissen nicht mehr welche) einfach so vom Feld klaut? Und damit andere Menschen einfach nur traurig macht?

Wir werden unsere Konsequenzen ziehen und es dürfte für etwaige Langfinger in der Zukunft äußerst ungemütlich werden!

Brighid bei setzen der Pflanzen

Brighid bei setzen der neuen Pflanzen

Wir haben dennoch weiter gemacht und haben auch Sonntag viele, viele Stunden gesät und gesetzt. Ich halte mich hier strickt an Captain Taggart aus Galaxy Quest:

Never give up 

Never surrender!

 

 

 

Altäre im römischen Rekonstruktionismus

Ende letzten Jahres habe ich begonnen eine kleine Minireihe zum Thema Altäre zu schreiben. Hier hatte ich Euch einige Hausaltäre, Altarkerzen aber auch Altäre zu speziellen Anlässen vorgestellt. Eine kürzliche Reise führte mich unter anderem in die Regionen der Eifel und von dort aus durch gallische Gebiete bis nach Trier. Verbracht habe ich diese Zeit mit guten, alten Freunden, römischen Heiden, die unter anderem die empfehlenswerte Website Mos Maiorum – der römische Weg betreiben. Und so habe ich die Möglichkeit Euch heute ein paar ganz besonderer Hausaltäre zu präsentieren.

Handgefertigtes Lararium mit Lampe und Schlangen-Räucherschale

Handgefertigtes Lararium mit Lampe und Schlangen-Räucherschale

Im Cultus Deorum Romanorum, dem Römischen Rekonstruktionismus, gilt das, was auch für viele neuheidnische Strömungen bedeutsam ist. Der Mittelpunkt des spirituellen Fühlens drückt sich auf der materiellen Ebene im Heim durch einen Hausaltar aus. Dieser Hausschrein wird bei den Römern als Lararium bezeichnet, da der Schrein auch als Wohnort der sogenannten  Laren, römischer Schutzgottheiten, gilt. Das Lararium ist Mittelpunkt der heimischen, rituellen Praxis.

Das Lararium: ein Heim für die Laren und Penaten.

Das Lararium: ein Heim für Götter, Laren und Penaten.

Die hier dargestellten Lararien sind etwas ganz besonderes, da es sich bei ihnen um handgefertigte Einzelexemplare handelt. Die Stücke sind eigens für den jeweiligen Haushalt vermessen, zugeschnitten und zusammengebaut worden und dann, nach römischen Vorbild, farbenfroh bemalt worden. Hierbei ist anzumerken, dass die Römer insgesamt einen Hang zu sehr farbenintensiven Darstellungen hatten. Sowohl ihre Hauswände, als auch die Statuen der Gottheiten waren farbenfroh und lebensecht bemalt, wie sich anhand von Farbresten und Funden belegen lässt. Einen kleinen Eindruck dieser einstigen Farbintensität kann man gewinnen, wenn man römische Mosaike betrachtet. Aber darüber hinaus gibt es auch Rekonstruktionen römischer Bauwerke und Tempelanlagen, in denen versucht wurde in der Gestaltung so orginalgetreu wie möglich zu arbeiten. Während meiner Reise hatte ich die Möglichkeit eine solche Anlage zu besichtigen und ich werde zu einem späteren Zeitpunkt darüber berichten.

Das Lararium als Mittelpunkt des sakralen Raumes.

Das Lararium als Mittelpunkt des sakralen Raumes.

Auch die hier gezeigten Lararien sind Rekonstruktionen, die sich am römischen Lebensalltag anlehnen. So findet man in beiden abgebildeten Lararien zum Beispiel jeweils mindestens eine Schlange. Die Schlange ist in der römischen Mythologie ein Symbol für Heil und gilt als Bringerin von Frieden und Wohlstand. Sie gehörte bei den Römern zum Inventar des Larariums, vor allem da sie den Genius Loci repräsentiert.

So ist das Lararium zum einen eine Form des Hausaltars, wie wir ihn aus anderen spirituellen Richtungen kennen. Zum anderen ist es Rekonstrukion römischer Lebenswirklichkeit, eine Rückbesinnung auf alte, kulturelle Einflüsse, die bis heute wirken. Doch nicht zuletzt ist es Ausdruck tief empfundener Spiritualität und Anbindung an die Götter.

Sacrarium mit Apollo

Es geht auch ohne ‚Behausung‘: Apollo-Sacrarium

Ich danke an dieser Stelle Q. Albia Corvina für das zur Verfügung stellen der hier verwendeten Fotos!

 

Die Altarkerze

Unser Sylvesteraltar zum Sylvesterritual - im Mittelpunkt die Altarkerze!

Unser Sylvesteraltar zum Sylvesterritual – im Mittelpunkt die Altarkerze!

Ende 2013 habe ich in meinem Blog zwei Artikel publiziert, den ersten über Altäre und den zweiten sinnigerweise über noch mehr Altäre. Beide Artikel wurden nicht nur viel gelesen, sondern ich erhielt darauf erfreulich viel Feedback, so dass ich meine kleine Reihe über Altäre gerne heute fort führe. Dabei geht es heute um einen Gegenstand den man auf (fast!) jedem Altar findet: Die Altarkerze!

'Danke schön' Kerze an Merkur für Hilfe in einer für mich schwierigen Situation.

‚Danke schön‘ Kerze an Merkur für Hilfe in einer für mich schwierigen Situation.

Altarkerzen gibt es inzwischen für Hex‘ und Heide in allen möglichen Formen und Farben zu kaufen. Vom Teelicht, bis zur hohen, großen Stumpenkerze sind scheinbar alle Kerzen dazu geeignet den Altar zu verschönen, ihr Licht zu verbreiten und den Altar zu bereichern.

Vor einigen Jahren habe ich begonnen eigene Kerzen herzustellen – es fing an damit, dass ich Kerzenreste sammelte und aus ihnen neue Teelichter erstellte. Das Kerzengießen war für mich von Anfang an eine so entspannende und erfreuende Tätigkeit, dass ich bald meinen Horizont erweiterte und schon nach kürzester Zeit begann Kerzen für spezifische Rituale oder für Gottheiten her zu stellen.

Zunächst arbeitete ich mit unterschiedlichen Farben und Formen, doch bald entwickelte ich neue Ideen und Vorstellungen und ließ dabei meiner Kreativität freien Lauf. Magische Öle finden ebenso Verwendung wie unterschiedliche Techniken des Kerzengießens und des Verzierens. Hatte ich zuvor all meine Kerzen käuflich erworben, so investierte ich nun mein Geld in Wachs und allerlei Zubehör. Tatsächlich ging die Kreativität so weit, dass sich auch neue Kerzenrituale entwarf. Für mich persönlich wird jedes Ritual durch die eigenen, handgemachten Kerzen noch einmal vertieft.

Doch was macht die Altarkerze so besonders? Was unterscheidet sie vom Teelicht auf dem Mittagessentisch oder dem Speiseleuchter?

Das Feuer ist das einzige der vier Elemente – Feuer, Wasser, Erde, Luft – welches, in seiner Reinform, nicht permanent um uns herum ist. Wir stehen auf der Erde, wir atmen die Luft, wir trinken das Wasser und waschen uns damit – jeden Tag. Doch das Feuer in seiner Reinform ist vielen Menschen fremd geworden, ausgenommen hiervon sind Raucher. Sie aktivieren Tag täglich Feuer! Liebe Raucher, seid Euch darüber bewußt, dass ihr jedes Mal ein Tabakopfer bringt. Denn dies war die ursprüngliche Bedeutung des Rauchens, des Entzünden der Tabakpflanze.

Zurück zum Thema: Natürlich haben auch wir es täglich mit Feuer zu tun – die Sonne, die uns wärmt ist pures Feuer! Wir spüren ihre Kraft, wir spüren ihre Wärme und zumindest ich vermisse diese im Winter schmerzlich. Die Speisen, die wir kochen, werden ‚auf dem Feuer‘ gegart, auch wenn dies heute oft elektrisch geschieht. Ich persönlich nutze einen Gasherd und gebe ihn um keinen Preis her! Das Feuer ist unsere Lebenskraft, es wärmt uns und ohne Feuer könnten wir nicht existieren. Zugleich ist es dasjenige der vier Elemente, welches sich allein der Mensch auf diesem Planeten zu Nutze machen lernte. Das Entzünden von Feuer, die Fähigkeit ein Feuer zu machen und es zu schüren, es zu nutzen, ist ein wesentlicher Aspekt, der uns von unseren terrestischen Mitgeschöpfen unterscheidet.

Große Thorskerze und zwei kleine Hexenkerzen.

Große Thorskerze und zwei kleine Hexenkerzen.

Die Altarkerze ist Trägerin des Feuers. Sie zu entzünden macht uns unsere Menschlichkeit bewußt. Zugleich ist die Entzündung Hingabe an das Numinose, wie auch immer man es bezeichnen mag. Kerzen spielen für die Menschen auch heute noch eine große Rolle!

Wer kennt es nicht? In einer schweren Stunde kann es hilfreich sein, ein Lichtlein in der Kirche oder im Tempel zu entzünden, ein Gebet zu sprechen oder eine Meditation zu machen und auf segnende Unterstützung, Kraft oder eine Inspiration zu hoffen. Auch ich selbst habe schon in vielen Kirchen und Tempeln Kerzen angezündet. Wenn ich auf einer Fernreise bin, dann gerne einmal für die Lieben daheim oder auch um für einen schönen Tag, eine besonderes Erlebnis zu danken. Für mich sind einige Kirchen durchaus Orte der Kraft. Vor allem Kirchen in denen schwarze Madonnen verehrt werden oder die einen starken Marienkult pflegen werden von mir persönlich als angenehm empfunden.

In meiner Arbeit als spirituelle Lebensberaterin habe ich es oft mit Menschen zu tun, die in schwierigen oder verzweifelten Lebenssituationen sind. Regelmäßig biete ich an, individuelle Kerzen für die Menschen zu entzünden. Dieses Angebot wurde bisher noch nie von jemanden abgelehnt. Und inzwischen erstelle ich all diese Kerzen selbst und bekomme immer wieder ein positives Feedback. Es hilft manchmal schon, wenn man weiß, dass da jemand ist, der das persönliche Problem ernst nimmt, es vielleicht nicht lösen kann, aber zumindest ein Licht setzen kann. Im wahrsten Sinne des Wortes!

Die Altarkerze an sich ist für mich immer wichtig. Sie zu entzünden ist ein Symbol des Gedenkens an die Kräfte, die mich umgeben, die mich stärken, die für mich wichtig sind und denen ich wichtig bin. Sind die Kerzen entzündet, so ist der Altar ‚aktiv‘. Seine Energie verändert sich. Selbst Menschen, die nicht religiös sind, aber meinen Hausaltar sehen, nehmen diese Energie wahr. Es ist schön, den Blick auf die Kerzen und auf den Altar zu wenden. Mir persönlich gibt es Kraft und sie ist für mich inzwischen zu einer regelrechten Gebetsmühle geworden. Sie zu entzünden heißt die Wünsche zu den Göttern zu senden oder die Probleme des Alltages abzubrennen, je nachdem wofür ich die Kerze ursprünglich gemacht habe. Aber oft kann eine einzige Altarkerze sehr, sehr viel bewirken. Und das wunderbarste, was sie bewirkt: Sie bringt den Zauber des Feuers in das Wohnzimmer und ist einfach nur schön!

Wechselfarbkerzen, die an den Regenbogen Bifröst erinnern. Beim Abbrennen verändert sich ihre Farbe.

Wechselfarbkerzen, die an den Regenbogen Bifröst erinnern. Beim Abbrennen verändert sich ihre Farbe.

P.S.: Noch immer sammel ich Fotos von Altären! Wer also welche hat und mir zur Verfügung stellen möchte kann sich gerne an mich wenden: Curtis.Nike(at)arcor.de

Imbolc

Hinter mir liegt eine lange Virusgrippe, die mich zeitweilig ins Bett gezwungen hat. Bis gestern lag draussen noch Schnee und die Kälte zog mir in unter die Haut.

Glücklicherweise kamen mich am Donnerstag meine Jugendfreundin Shira, die auch auf Hexenpfaden wandelt, und ihre Tochter Maya besuchen. Sie sind bis gestern geblieben und wir machten uns ein wundervolles Frauenwochenende, mit Kerzen gießen, Sauna, gemütlichen Beisammen sein und natürlich auch Filmchen.

Gestern machten wir zusammen ein kleines Imbolc-Ritual, feierten das wiederkehrende Licht, erfreuten uns an Birgids Inspiration und lauschten den optimistisch singenden Vögeln.

Heute ist der Tag schon heller und somit länger, der Schnee ist geschmolzen und die Luft trägt aus der Ferne einen leichten Duft von Frühling!

Danke Brigid! Möge das Frühjahr mit Kreativität und dem Zauber des Lebensfeuer kommen! Blüht auf! Ich wünsche Euch ein schönes Lichtfest!

Mini-Altar mit selbst hergestellter Brigid-Kerze: Die weiße, die rote und die schwarze Brigid.

Mini-Altar mit selbst hergestellter Brigid-Kerze: Die weiße, die rote und die schwarze Brigid.

Noch mehr Altäre

Danke an Nephtis für dieses Altar-Foto und die Genehmigung es abzudrucken. Kontakt: Nephtis@freudenkinder.de

Danke an Nephtis für dieses Altar-Foto und die Genehmigung es abzudrucken.
Kontakt: Nephtis@freudenkinder.de

Als ich letzte Woche meinen Artikel über Altäre publiziert habe, da war ich schon erstaunt – und hoch erfreut – über die zahlreichen Reaktionen, die ich auf den Artikel erhalten habe. Und so ist es mir möglich Euch heute noch weitere Altäre vorzustellen.

Für diejenigen unter Euch, die sich vor allem inspirieren lassen möchten und kreative Anregungen für den eigenen Altar suchen oder aber auch nur neugierig sind, wie andere ihre Altäre gestalten, ist ein Blick hierher unbedingt zu empfehlen. Altäre aus allen Kulturen, aus allen spirituellen Richtungen der Welt werden hier gesammelt. Gegebenenfalls habt ihr auch die Möglichkeit Eure eigenen Altäre hier hoch zu laden.

Meine Altar-Aufräum Aktion hatte im übrigen durchschlagende Wirkung. Tatsächlich fühle ich mich jetzt sehr viel wohler mit dem Hausaltar und er ist auch in täglichem Gebrauch. Auch mein Geister-Altar, der im Flur steht und bei jedem Vollmond mit Opfergaben für die Hausgeister gefüllt wird, ist nun wieder sehenswert.

Meine Hausgeister sind gut im Saufen - schon einen Tag nach Vollmond ist die Schale wieder leer...

Meine Hausgeister sind gut im Saufen – schon einen Tag nach Vollmond ist die Schale wieder leer…

In der Ur- und Frühgeschichte wird ja allerlei ausgegraben und erforscht. Ich habe meinerzeit Ur- und Frühgeschichte studiert und ein stetes Hauptthema sind Gräber und ihre Beigaben. Dabei wurde immer geschaut, in welche Richtung die Gräber ausgerichtet gewesen sind und ob diese Ausrichtung bedeutungsvoll sein könne. Auch bei alten, megalitischen Tempelanlagen – beispielsweise auf Malta – wurde dies erforscht. Nun stellt sich die Frage: Wie ist es eigentlich heute? In welche Himmelsrichtungen werden Altäre ausgerichtet. Und warum ist das so?

Ist der Hausaltar in erster Linie dort angesiedelt, wo es sich räumlich ‚machen lässt‘? Also passt sich der Altar dem Raum an? Oder wird der Raum dem Altar angepasst? Wie macht ihr es? Richtet ihr Eure Hausaltäre aus?

Als ich meinen Hausaltar ‚einplante‘ habe ich meinerzeit extra überdacht wo ich ihn haben möchte und wie ich die Möbel entsprechend planen kann. Das er in Nord-östlicher Richtung ausgerichtet ist, ist dabei sekundär gewesen.

In unseren Ritualen ist der Altar oft Zentrum des Kreises, so dass wir uns um ihn herum positionieren. Eine Ausrichtung im klassischen Sinne gibt es also nicht. Die Funktion steht im Mittelpunkt.

Apropos Funktion: Ich habe inzwischen einiges über Hausaltäre, Ritualaltäre, zeitlich begrenzte Altäre geschrieben, doch die wesentliche Frage ist doch eigentlich: Was ist ein Altar überhaupt? Ist die hübsch angeordnete Sammlung von Eulen, Elefanten und Porzellanrosen meiner Mutter nicht auch ein Altar? Rein optisch würde es hin kommen (leider habe ich kein Foto der Sammlung parat – ich hoffe ihr glaubt mir auch so).

Hier würde ich mich ja gerne mal dem guten, alten Online-Lexikon der Menschen der Welt zuwenden, aber der Artikel über Altäre, der hier publiziert ist, ist absolut mangelhaft und zu meinem großen Bedauern auf christliche Altäre fixiert. So greife ich lediglich auf das offenkundige zurück, nämlich den Begriff ‚Altar‘ als solcher: Altar kommt aus dem lateinischen und kann mit ‚Opfertisch‘ übersetzt werden. Das oben genannte Online-Lexikon schreibt dazu noch: „Ein Altar (…) ist eine Verehrungsstätte für eine oder mehrere Gottheiten.“ (Siehe hier) Und da stehe ich nun als Religionswissenschaftlerin und staune. Was man doch im Internet so alles erfährt und lernen kann…

Ich habe vorhin schon meinen Altar für die Hausgeister erwähnt. Es ist ein klassicher ‚Opfertisch‘. Jeden Vollmond fülle ich das Opfergefäß mit einer offenkundig sehr wohlschmeckenden, alkoholhaltigen Flüssigkeit für meine Schutzgeister. Götter verehre ich an diesem Altar, der in meinem Flur steht, nicht. Somit handelt es sich um keine Verehrungsstätte für eine oder mehrere Gottheiten.

Corona Ingwolftohters kleiner Krafttieraltar

Corona Ingwolftohters kleiner Krafttieraltar

Dann habe ich ’sogenannte‘ Altäre gesehen, die ausschließlich Tieren gewidmet waren. Hier wurde Krafttieren, Totemtieren oder Schutztieren Raum geschaffen. Die Tiere wurden in Form von Skulpturen, Spielzeugtieren oder Bildern dargestellt. Die Altäre waren wohl gepflegt und entsprachen optisch und in der Handhabung dem, was offenkundig das Internet-Lexikon als Altar begreifen würde. Nur: Gottheiten wurden und werden hier nicht verehrt.

Ja, und dann gibt es noch die ‚Altäre‘, die weder Göttern, Geistern oder Tieren geweiht sind, sondern tatsächlich bestimmten Energien, die sich auf unterschiedlichen Ebenen ausdrücken können. Da sind Elementealtare zu nennen, Funktionsaltäre, die klassischen Magieraltäre, die die jeweilige magische Arbeit unterstützen, ja selbst Altäre, die filmischen Figuren, die Archetypen bedienen, geweiht sind.

Ob sich Severus im Grab umdreht, wenn er Coronas ihm geweihten Altar sieht?  Es gibt wohl eher reichlich Punkte für Slytherin!

Ob sich Severus im Grab umdreht, wenn er Coronas ihm geweihten Altar sieht?
Es gibt wohl eher reichlich Punkte für Slytherin!

Und um dem ganzen noch einen drauf zu setzen gibt es inzwischen sogar virtuelle Altäre für das Iphone. Da ich selbst solche Muggeltechnik nicht verwende, kann ich an dieser Stelle die Funktion nicht erläutern. Interessenten mögen einen Blick in diese Richtung wenden.

Also zusammenfassend ist zu sagen: Altäre müssen nicht Göttern geweiht sein, sie müssen nicht einmal materiell existieren, sondern die Intention der Errichtung und Behandlung des Altares ist ausreichend.

Und da kommt auch schon ein telepathischer Einwand von ‚Aussen‘: Solcherart komische Altäre für Tiere, Geister, verrückte Typen und Elemente sind doch ’neumodischer Kram‘, von Hexen ersonnen.

Dem kann ich widersprechen. Die Vorstellung, dass Altäre Göttern geweiht sein müssten, ist geprägt durch die westliche Vorstellung von dem, was Religiösität wohl ausmachen könnte. Im weitesten Sinne nämlich die Verehrung von Gottheiten. Schon unseren heidnischen Vorfahren wollte man das Verehren von Bäumen austreiben. Das dies nicht gelungen ist erfahren wir aktuell zum Weihnachtsfest. Zwar wird der in die Wohnung geholte Tannenbaum nicht als ‚Altar‘ bezeichnet, aber er wird als solcher behandelt. Er wird geschmückt und gepflegt, Geschenke werden unter ihm abgelegt, ja, manche singen sogar noch ein Lied für ihn!

Schon mal gesehen? Manche Leute holen sich in dieser Jahreszeit Bäume ins Haus!

Schon mal gesehen? Manche Leute holen sich in dieser Jahreszeit Bäume ins Haus!

Ob nun der Weihnachtsbaum als ‚Altar‘ betrachtet werden kann, darüber mag sich streiten lassen. Die ursprüngliche Funktion des Weihnachtsbaumes geht auf jeden Fall in diese Richtung.

In der Mongolei ist es auch üblich Hausaltäre zu haben. Diese Altäre sind sehr unterschiedlich gestaltet, ich habe während meiner Reise durch die Mongolei einige besichtigen können. Zuweilen sind die Altäre buddhistisch geprägt, zuweilen schamanistisch geprägt. Meistens verbinden sich diese Elemente. Besonders beliebt sind Ahnenaltäre.

Ein mongolischer Hausaltar.

Ein mongolischer Hausaltar.

Der hier abgebildete Altar ist der Altar einer mongolischen Schamanin. Auch hier vermischen sich buddhistische Elemente mit schamanistischen Elementen. Auffallend ist auch, dass die Ahnenfotos mit eingebunden werden.

In der Mongolei finden sich zudem viele sogenannte Ovoos (auch als Obo oder Owo bezeichnet). Hierbei handelt es sich um Steinhaufen, die in der Natur an wichtigen Stellen oder an Weggabelungen zu finden sind. Sie stimmen die Geister des Landes wohl und es bringt Glück einen Ovoo dreimal zu umrunden. Die blauen Tücher sind Opfergaben an die Geister. Auch ist es gut, wenn man beim Reisen einen Stein aufhebt und beim nächsten Ovoo ablegt. Somit erfüllt ein Ovoo die Funktion eines Altars.

Ovoo am Eingang einer Höhle im Gebiet der Mongolei.

Ovoo am Eingang einer Höhle im Gebiet der Mongolei.

So komme ich zu dem Schluß, dass der Begriff  ‚Altar‘ sehr weit gefächert werden kann. Auch die Tendenz neuzeitlicher Hexen, auf ihren Altären nicht nur Götter, sondern auch Hausgeister, Tiere oder sogar Filmfiguren zu ehren ist nicht auf die westliche Kultur beschränkt. In der Mongolei habe ich Hausaltäre gesehen, auf denen unter anderem Bilder von Sportlern der Region gestanden haben. Sowohl Sportler als auch Musiker sind in der Mongolei hoch verehrt und es ist selbstverständlich ihnen am Altar gutes zu wünschen oder aber auch zu hoffen, dass ein Teil ihrer Kraft einen selbst beflügelt.

Es gibt noch viel zu schreiben zum Thema Altäre, nach wie vor freue ich mich sehr über Euer Feedback, Eure Anregungen, Fragen, Impulse und Altar-Fotos. Altar Fotos werden hier nur dann abgedruckt, wenn ihr dem ausdrücklich zustimmt!

Ich danke Nephtis und Corona Ingwolftohter für ihre Fotos und die Genehmigung sie in meinem Blog einzubinden. Ich danke Kahvi für den genialen Link zu den Altarfotos! Und Nephtis danke ich für den Hinweis zum Pagan Altar App!