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Von Faries, Pixies und anderen Kobolden…

Wer findet und erkennt den kleinen Kobold auf diesem Bild?

Er ist ja wirklich nicht zu übersehen, doch wer erkennt den kleinen Kobold auf diesem Bild?

Die zauberhafte, grüne Insel Irland ist voll von Faries und Kobolden. Das ist Euch sicher alles andere als neu. Doch in diesem Jahr begegneten wir auf unserer Reise auf die Insel  besonders vielen Naturgeistern und Wesen aus der Anderswelt. Ja, sie sprangen uns zum Teil regelrecht an und trieben zuweilen auch ihren Schabernack – besonders mit mir. Zugleich aber fanden wir unter ihnen sehr neugierige, sympathische und liebenswerte neue sowie alte Freunde. Davon möchte ich berichten und davon zeugen auch allerlei Fotoaufnahmen, die ich machen konnte. Zugleich wächst in mir die Erkenntnis: Dringend muss eine neue Kamera her!

Gleich an unserem ersten Tag in Irland besuchten wir – mein Vater und ich – eine unserer Lieblingsangelstellen. Sie liegt verborgen in einem kleinen ‚Feenloch‘, gleich an einem winzigen Flüsschen. Seid Jahren gehen wir hierher, um zu fischen und die Natur zu genießen. Hier waren wir bereits in der Vergangenheit kleinen Kobolden begegnet, die wir sehr mochten. Und in diesem Jahr wurden wir tatsächlich bereits von ihnen erwartet! Zwei altbekannte Freunde stürzten sich, kaum das sie uns entdeckt hatten, regelrecht auf uns und konnten es kaum abwarten, bis wir in das Feenloch hinab gestiegen waren und ihnen unser Geschenk mit brachten. Denn das wir ein Geschenk für sie haben würden, dies wussten die beiden genau! Schließlich kamen wir ja jedes Jahr vorbei und hatten jedes Jahr Leckereien für sie in unseren Taschen.

Fishermen's best friend, der Thorsbote, Feenfreund oder auch das Rotkehlchen.

Fishermen’s best friend, bekannt als Thorsbote, Feenfreund oder auch einfach als Rotkehlchen.

Das die Rotkelchen, denn dies sind unsere koboldigen Freunde von denen ich hier schreibe, die Angler so sehr lieben, mag an der simplen Tatsache liegen, dass die Fischer in Irland eigentlich alle irgendwo in ihren Taschen ein Döschen mit fetten Maden haben. Diese gelten bei den sehr zutraulichen Vögeln als Leckerei. Und wer kann den kleinen Kerlchen schon widerstehen, wenn sie einen bettelnd umflattern? Doch zugleich gelten die freundlichen Vögel auch als kleine Boten, die zumeist freudige Nachrichten mit sich bringen. Oder aber sie kommen als Trostspender in unruhigen Zeiten. Ihr rotes Gefieder wird zuweilen in Zusammenhang mit der Sonne gebracht. Aber noch mehr erinnert ihre rote Brust an einen göttlichen Freund und Beschützer, der auch einen schönen, roten Bart auf der Brust hat: Die Rotkehlchen sind Thorsboten, dessen Farbe sie stolz tragen. Ihre Gegenwart verspricht Thors Wohlwollen, ein Geschenk an sie ist zugleich eine Opfergabe an den Donnergott, der ja Beschützer der Menschen ist. Zudem gelten die Kehlchen als Begleiter der Faries. Manchmal sieht man sie auch zusammen.

Erst wollte ich diese verschwommene Aufnahme direkt löschen, vergaß es jedoch. Mein Staunen war groß, als ich sie daheim noch einmal genauer betrachtete...

Erst wollte ich diese verschwommene Aufnahme direkt in Irland löschen, vergaß es jedoch. Mein Staunen war groß, als ich sie daheim noch einmal genauer betrachtete… statt einem sah ich nun zwei Kobolde!

Befreundet sind die Rotkehlchen in der Mythologie unter anderem mit dem Zaunkönig, der mir persönlich ja besonders nahe steht. Und so wundert es die Leserschaft meines Blogs ganz sicher nicht, wenn ich mitteile, dass wir für unsere koboldigen Freunde einen eigenen ‚Reisealtar‘ dabei hatten, den wir stets aufgestellt haben, wenn wir vor Ort waren: Ein grüner Napf voller Maden.
Ein besonders schöner Moment war, als eines der Rotkehlchen sich – satt gefressen an den fetten Maden – auf einem Ast neben meinem Kopf nieder ließen und mir tatsächlich ein fröhliches Lied ins Ohr zwitscherte. Dann kann doch nichts mehr schief gehen auf der Insel der Feen, oder?

Was uns im weiteren widerfuhr erfahrt ihr in den kommenden Tagen!

Grüße von der Grünen Insel!

Happy St.-Patrick's Day!

Happy St.-Patrick’s Day!

Ich sende Euch allen herzliche Grüße aus Irland!  Gestern in den Abendstunden bin ich wieder in Berlin gelandet und musste mich erst einmal stundenlang (und auch die Nacht hindurch) um meinen verschmusten Hexenkater Iggy kümmern.

Schon jetzt kann ich Euch wissen lassen: Wieder einmal habe ich viel erlebt auf der grünen Insel und werde Euch in den nächsten Tagen sicher viel lesens- und sehenswertes hier präsentieren können. Möge die Vorfreude wachsen!

Doch bis ich dazu komme, meine Aufzeichnungen und Fotos zu ordnen, wünsche ich Euch einen lustig-fröhlichen St. Patrick’s Day! Möge auf Deinem Weg ein Leprechaun  mit einem Topf voller goldiger Freude sitzen!

Grüße vom Lough Oughter!

Grüße vom Lough Oughter!

Die grüne Insel

Hinter einer Weide, kurz vor einem See, findet man einen Weg der scheinbar ins Nichts führt. Hier wächst ein natürliches Feentor, ein direkter Zugang zur Anderwelt.

Hinter einer Weide findet man überraschend einen Weg, der scheinbar ins Nichts führt. Hier wächst ein natürliches Feentor, ein direkter Zugang zur Anderwelt.

Draußen auf dem Meer liegt eine Insel, auf der es immer grün ist. Hier scheinen die satten Wiesen –  selbst im Winter – nicht ihre Farbe zu verlieren. Das Eiland ist durchwoben von Flüssen und Seen, die reich an Fischen sind. Auf den Weiden fressen sich Schafe und Kühe satt; die einheimische Bevölkerung ist gastfreundlich und in der Regel erfreulich entspannt. Die Menschen teilen sich seit Jahrtausenden den Lebensraum mit den ortsansässigen  Síde, den Cluricauns und Leprechauns, die hier hausen. Und so verwundert es kaum, dass zuweilen die Bäume selbst in Form von Feentoren wachsen.

Seit 1991 reise ich, zusammen mit meinem Vater, fast jedes Jahr, meistens im beginnenden Frühjahr, nach Irland. Hier habe ich eine zweite Heimat gefunden, hier kann ich regenerieren. Schon der erste Atemzug, wenn ich das Dubliner Flughafengelände verlasse, ist Entspannung pur. Und dann geht es schnurstracks los zum Auto, Gepäck verladen und ab nach Killeshandra, wo ich seit Jahrzehnten die Pubs besuche, Boot fahre, Angeln gehe, Feenorte besuche und die Seele baumeln lasse. Ich erinnere mich noch, als ich das erste Mal hierher kam – vor nunmehr 24 Jahren. Die Fahrt von Dublin nach Killeshandra dauerte gut und gerne vier Stunden und ging über Pfade, die man kaum als Straßen bezeichnen mochte. Orientiert haben wir uns nicht an Straßenschildern, sondern an Wegmarken. Heute erreichen wir unser Ziel mit dem Wagen in weitaus weniger als zwei Stunden. Die Fahrt geht zum Teil über Autobahnen. Doch dann, wenn es in das Herz der grünen Insel geht, wird es urtümlicher, auch auf den Straßen. Der Weg zum Ziel ist – nach all den Jahren – Routine. Und so erreichen wir ein schönes, kleines Haus auf einem Hügel. Erwartet werden wir hier – genauso wie vor 24 Jahren – von Hans, der uns auch gleich mit einem Mahl, bestehend aus unseren Leibspeisen, empfängt. Was kann es schöneres geben? Das Zimmer ist gemacht, der Kamin prasselt, das Essen ist hervorragend und so beginnt der Urlaub auf der grünen Insel hier schon mit der Anreise.

Der 14. März ist ein kühler Tag in Deutschland. Die Schneeglöckchen und ein paar Krokusse haben sich in Berlin bereits gezeigt. Doch als ich in Irland ankomme, da werde ich bereits von blühenden Narzissen begrüßt. Hier riecht die Luft nach Frühling, wenn daheim der Winter das Land noch fest in den Klauen hält.

Noch  kein Frühling - und doch blühen die Narzissen. Der irische Frühling beginnt früh!

Noch kein Frühling – und doch blühen die Narzissen.
Der irische Frühling beginnt früh!

In den nächsten Tagen werde ich Euch an dieser Stelle ein paar Berichte und Bilder aus Irland präsentieren, von der grünen Insel, wo meine Seele ihren Anker hat.