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Frühlingserwachen

21.04.2017

In der letzten Zeit hatte ich viel um die Ohren. Tatsächlich habe ich noch auf Hochtouren an meinem Beitrag zum Hexenkalender 2018 für die Zauberfrau gearbeitet. Zum lunaren Ostara konnte ich das Material endlich einsenden. Noch habe ich kein Feedback und kann Euch also noch keine Auskunft geben. Aber ich habe nicht vergessen, dass ich Euch zu diesem Thema noch einen Artikel versprochen habe. Hier bitte ich um Geduld.

Zugleich arbeite ich zur Zeit an mehreren Artikeln für verschiedene Projekte, kreiere neue Kerzen und Kerzenhalter, laboriere an einem neuen Workshop und habe somit rundum zu tun. Und schon bemerke ich, dass zum einen der Frühling (recht kühl) begonnen hat und zugleich mein letzter Beitrag in meinem Blog einen Monat zurück liegt. Also so geht es ja nicht! Hier also ein Lebenszeichen von mir.

Die Birnen blühen – die summenden und brummenden Bewohner des Planeten freut es!

Das Frühlingserwachen in Berlin bescherte ein Meer an Krokussen in der Stadt, ab und an ggespickt von meinen Lieblingsblumen den Narzissen. Doch einigen, wenigen milden Tagen folgte dann eine noch immer andauernde Kaltfront, die mich dazu bewegt hat wieder die Winterpullover – die ich voller Optimismus schon eingeschachtelt hatte – wieder vor zu kramen. Mein Hexen- und Heldenkater Iggy war tatsächlich ein paar Tage lang krank, er hatte eine Blasenreizung und musste Medikamente einnehmen (was er auch brav tat). Ausgelöst wurde es vielleicht durch die Tatsache, dass er sich zu früh auf die eisigen Fliesen des Balkons gebettet hatte. Nun geht es ihm wieder besser! Solidarisch, wie ich zu meinem Liebling bin war ich auch krank, mit einem fiesen Norovirus. Braucht wirklich keiner!

Die aufmerksamen Lesemenschen unter Euch haben auch schon gemerkt, dass ich in diesem Frühjahr nicht in Irland war. Darunter leide ich sehr, denn mir fehlt der Urlaub und ich fühle mich im Augenblick etwas überarbeitet. Aber Abhilfe ist geschaffen: Ein Kurzurlaub steht an! Nächste Woche geht es zum Hexentreffen in meine geliebte Sternschnuppe in Oldenbüttel. Der Maitanz wartet und ich freue mich schon auf meine Mithexen! Zu Dreizehnt werden wir sein, wie immer in gemischter Gruppe und ich werde Freunde wieder sehen, die ich lange nicht gesehen habe! Vom Hexentanz werde ich Euch dann berichten. Bis dahin wünsche ich Euch zauberhafte Frühlingstage!

Ein Blütenmeer empfing uns im Garten der Sternschnuppe

Tanz in den Mai

Der Maibaum steht, mit Kranz und Tanzbändern für dreizehn Tänzer und Tänzerinnen!

Der Maibaum steht, mit Kranz und Tanzbändern für dreizehn Tänzer und Tänzerinnen (die Kinderhexen haben nicht mitgetanzt oder mit den Eltern getanzt)!

Das Maifest, der Tanz in den Mai, das irische Beltane und die Walpurgisnacht haben eines gemeinsam: all diese Feste finden in der Nacht zum und am ersten Mai statt. Diese Zeit verbindet uns energetisch eng mit der Welt der Feen und Elfen. Zugleich ist sie die Hochzeit des Frühlings und läutet den Sommer ein. So mag es kaum verwundern, dass diese Nacht mit vielen Mythen in Verbindung steht. Es treffen sich die Hexen zum Tanz, so heißt es. An magischen Plätzen wird von Zauberern und Hexen gefeiert. Besenflug und Flammentanz finden nun statt. Und so mag es kaum verwundern, dass wir Hexen von den ‚Freunden des Phoenix‘ uns in dieser Zeit treffen!

Magie ist Zauberkraft, Magie ist Kunst und Wissenschaft, Magie ist Konzentration. Vor allem aber ist Magie eines: Kreativität! Und gerade zum Maifest, mit dem wir unser Phoenixtreffen eröffneten, ist Kreativität in allen Formen und Farben Bestandteil des Festes. Und dabei ist nicht nur die kulinarische Kreativität – in Form von Maibowle und Maischmaus – gemeint. Schon das Aufbauen des Maibaums erfordert nicht nur Kraft und Koordination, sondern vor allem auch kreativen Ausdruck. So beginnt das Fest mit einer uralten, magischen Tätigkeit: Hexen sitzen überall, in Haus und Garten, und knüpfen aus verschiedenfarbiger Wolle bunte Bänder. Dabei werden Geschichten erzählt oder Wünsche in die Bänder hinein gewoben. Zum Verbinden der Fäden werden nur die Hände benutzt. So hat jede Hexe ihre eigene Technik. Einige flechten die Bänder, andere knoten und winden, wieder andere häkeln oder stricken mit den Fingern die Bänder zusammen. Überall wird geraunt, erzählt, gelacht, einige singen auch. Viele der angereisten Hexen sehen sich nur zum Treffen des Phoenix, einmal im Jahr, und so gibt es viele Geschichten, die geteilt werden, während die Hände wie automatisch an ihrem Werk arbeiten.

Umwunden von handgeknüpften Bändern trät der Maibaum unsere Wünsche.

Umwunden von handgeknüpften Bändern trägt der Maibaum unsere Wünsche.

Es ist schön, an diesem Maitag. Die Sonne scheint angenehm, ohne das sie brennt. Die Bänder werden am Maikranz angebracht und warten nun darauf im Tanz verflochten zu werden.

Der Maitanz ist jedes Jahr von Neuem ein Abenteuer, eine Herausforderung, ein kreatives Wagnis – zumindest für mich. Denn eines kann ich ganz sicher nicht: Tanzen. Glücklicherweise fällt dieses Hemmnis beim magischen Maitanz kaum auf. Denn das Tanzereignis ist jedes Mal von Neuem so lustig und verwirrend, dass es eine reine Freude ist mitzumachen. Trommeln schlagen, Stimmen singen ein Lied für den Phoenix, die Bänder werden auf genommen und es beginnt ein doppelter, gegenläufiger Kreistanz, der es in sich hat. Hier werden Bänder verflochten, indem sie im Tanze miteinander verwoben und dann um den Baum gewunden werden. Magie ist Kreativität. Magie ist Lebensfreude. Magie ist Lachen, Lachen ist Magie.

Und als nach einiger Zeit – ich weiß nicht wie lange wir getrommelt, gesungen, getanzt haben – die Bänder endlich verwoben sind, da wartet ein köstlicher Maischmaus auf uns. Salate, frisch gebackene Brote, Cremes und Pasten, und auch Gegrilltes gibt es, direkt vom Feuer.

Das Maifeuer brennt. Es wird noch bis tief in die Nacht gefeiert. Man hört Murmeln und Raunen. Devination wird betrieben, Rauch steigt in die Luft. Alles durftet nach Frühling!

Es war ein wundervolles Maifest!

Maiabend - traumhaft schön!

Maiabend – traumhaft schön!

 

 

Hexentreffen

"Freunde des Phoenix" Foto von Pearl Branskali

„Freunde des Phoenix“ Foto von Pearl Branskali

Magie wirkt zwischen den Welten, Magie ist ein feines Schwingen, das alles Seiende miteinander verbindet. Und treffen sich Menschen (und andere Wesen), die Magie weben, so wird ihre Kraft potenziert. Aus diesem Grunde freue ich mich immer, wenn ein Hexentreffen ansteht. Man tritt aus dieser Welt hinaus, in eine kraftvolle, zauberhafte Gemeinschaft. Und für eine Zeit lang gelingt einfach alles und das Leben ist ein frischer Fluss.

Auch in diesem Jahr habe ich mich deshalb zum Maifest auf die Reise zu den Freunden des Phoenix begeben. Schon am Donnerstag vor dem ersten Mai in aller Frühe brachen Britta und ich auf unserem Rennbesen auf. Eigentlich planten wir weit vor dreizehn Uhr im Hexenhaus Sternschnuppe in Oldenbüttel zu sein. Allerdings gab es eine kleine Verzögerung bei der Anreise, da Heimdall den Bifröst zunächst nicht erscheinen ließ. Und so mussten wir mit unserem – gut getarnten – Rennbesen einen Umweg sausen. Doch zuweilen sind die Umwege die transformierenden Wege. So erreichten wir am Nachmittag frohen Mutes und voller Ideen das Haus, in dem sich an diesem verlängerten Wochenende insgesamt siebzehn große und kleine Hexen treffen sollten.

Der Zugang zur Sternschnuppe - eindeutig ein Hexenhaus!

Der Zugang zur Sternschnuppe – eindeutig ein Hexenhaus!

Ach, was soll ich sagen? Es ist immer wieder zauberhaft die Muggelwelt hinter sich zu lassen und einzutauchen in eine Welt voller Zauber und Mythen. Kaum kommt man in der Sternschnuppe an, ist man nur noch unter seinesgleichen. Die Kommunikation wird einfacher und das Leben fließt. Es ist, als würde die Luft prickeln vor Magie.

In den nächsten Tagen werde ich an dieser Stelle berichten – in Worten und Bildern – vom Maibaum, vom Maifest, von Gedanken und Gefühlen, vom Weben der Magie und von einem jungen Phoenix, der sein Gefieder wechselt.

Ein Blütenmeer empfing uns im Garten der Sternschnuppe

Ein Blütenmeer empfing uns im Garten der Sternschnuppe

Bleibt neugierig!