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Einladung zum Mai: Herzenspost für Dich!

26.04.2020

Unser Maibaum 2015

Ich schaue aus dem Fenster, draußen scheint die Sonne. Auf meinem Altar brennt das letzte Stück der Gemeinschaftskerze aus unserer gemeinsamen Frühlingsmeditation. Bald wird sie durch eine neue Maikerze ersetzt werden. Ja, der Mai steht vor der Tür und mit ihm der Tanz in den Mai, das keltische Beltaine-Fest oder die wilde Walpurgisnacht auf dem Brocken. Gerade die Beltainezeit habe ich in den letzten Jahren immer in der Gemeinschaft von Freuden, von Hexen, von Verbundenen verbracht. Tänze in den Mai, Maibäume, gemeinsame Rituale oder aber auch gemeinsame Kreativität stand auf dem Plan. Auch für dieses Jahr 2020 hatten meine Schwester und ich etwas ganz besonderes geplant: Wir hatten als Geburtstagsüberraschung für meine Mutter, die im Februar 80 wurde, eine Reise zu den Externsteinen gebucht. Hier wollten wir die Cousinen meiner Mutter treffen, zusammen feiern und wandern. Doch Nornenschicksal läuft anders als Menschenpläne und so bleiben wir alle zuhause. Und da geht es mir nicht anders als euch.

Unsere persönliche Welt ist im Umbruch, die Menschheit ist in einer Krise. Doch Mutter Erde dreht sich weiter wie bisher und wir hier in unseren Regionen können uns glücklich schätzen in einem wohlhabenden, geschützten und stabilen System zu leben. Der Verzicht auf gemeinschaftliche Begegnungen, Tänze und Rituale ist schmerzlich, aber durch Kreativität und Herzensenergie lassen sich vielleicht Mittel und Wege finden einen umfassenden Kreis zu schließen, an dem alle Teil haben können und der vielleicht sogar für neue Freude, Überraschungen und neue Freundschaften Raum schafft.

Die Idee:
Statt einem ‚Tanz in den Mai‘ schlage ich vor wir starten einmal etwas sehr altmodisches und doch schönes, wir beginnen in diesem Jahr den Mai mit einem Brief oder einer Postkarte an einen anderen Menschen. Einen Menschen, den wir vielleicht gar nicht kennen. Diese Post soll einem anderen Menschen Freude, Fröhlichkeit und gute Wünsche ins Haus bringen.

Überall grünt es

Der Plan:
Jeder von Euch, wer mitmachen möchte, füllt unten den Kontaktbogen aus und sendet ihn bitte auch ab. Und dann könnt Ihr Euch bis zum Abend des 01. Mai Zeit nehmen eine Postkarte oder einen Brief an einen anderen Menschen, dessen Identität Ihr noch nicht kennt, zu verfassen. Hierbei sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt: Ihr könnt selbst eine Postkarte malen oder basteln, ihr könnt einen Brief schreiben, ihr könnt eine schöne, magische Postkarte suchen und kaufen – wie auch immer – Hauptsache ihr macht mit. Verfasst schöne Zeilen, aufbauende Zeilen, Gedanken, Gefühle, etwas wundervolles für einen anderen, möglicherweise gänzlich fremden, Menschen. Das Minimum, welches Ihr einen anderen Menschen sendet, ist eine Postkarte, das Maximum ein Kompaktbrief (der ist geeignet, falls ihr schwere Bastelpapiere benutzt), egal ob Karte oder Brief: Es soll Herz darin stecken, denn der Wonnemond Mai beginnt mit einem Freudenfest. Und diese Freude soll nun mit der Post im Kreis wandern.

Wie funktioniert es?
Wenn nur eine Person mit macht startet die Aktion. Du kannst also sicher sein: Wenn Du hier mit machst, dann sind wir schon zwei und können uns gegenseitig mit schöner Post erfreuen. Doch richtig schön wird es, wenn richtig viele mit machen. Dann wandern alle Namen in einen Nornenlosbeutel und ich ziehe in der Walpurgisnacht den ersten Namen (der von mir Post erhält), dann Name Nummer zwei (kriegt Post von Nummer eins) usw. Der letzte gezogene Name sendet an mich. Am ersten Mai habt ihr alle (hoffentlich!) schon Eure Post geschrieben. Jeder mitmachende Mensch (oder auch anderweitig Humanoider) erhält nämlich am 1. Mai eine Email von mir mit einer Anschrift. Nun wird Eure Post mir dieser Anschrift adressiert, ausreichend frankiert und los geschickt, um Freude zu bereiten.

Voraussetzung?
Du solltest bitte nur Teil nehmen, wenn Du die Zeit, das Herz und die Freude hast in ein solches Projekt zu investieren. Auch solltest Du die Möglichkeit haben Deine fertige Post spätestens am 04. Mai abzusenden und Du solltest auch bereit sein ein paar Cent in Porto und Material zu investieren. Und wichtig: Du solltest natürlich eine Anschrift innerhalb Deutschlands haben.

Alle Klarheiten beseitigt?
Ich freue mich von Herzen über alle mitmachenden Humanoiden!

 

Widersprüche

17.05.2019

Dieser Mai kommt mit einer Widersprüchlichkeit, die an und für sich dem April zugeprochen wird. Dies spiegelt sich repräsentativ in der Wetterlage. Heute scheint die Sonne und die Temperaturen steigen in frühlingshafte Bereiche. Gestern regnete es in einem Moment und Kälte kroch unter die Kleidung, dann brach die Sonne durch und machte Lust spazieren zu gehen. Kaum hatte ich jedoch die Schuhe an zog der Himmel sich zu und öffnete die Schleusen.

Gleich zwei Regenbögen übereinander zeigten sich am Horizont.

Doch was sind Widersprüche eigentlich? Sie sind doch nichts anderes, als Veränderungen, die nicht in unser gedankliches Konzept passen. Oft behagen sie uns nicht und verweisen uns aus unserer Komfortzone. Ich persönlich neige dann dazu knatschig und unleidig zu werden. Oft ziehe ich mich zurück und bin für niemanden zu sprechen. Der Widerspruch ist nicht ausserhalb von uns, er findet in uns statt. Nicht der Mai ist widersprüchlich, sondern meine Wahrnehmung des Monatsverlaufes. Dabei sind es Widersprüche, die Brücken bauen können. Nur wenn die Sonne bei Dauerregen durchbricht kann der Bifröst – jene Regenbogenbrücke, welche die Welten miteinander verbindet – sich öffnen.

Bifröst

Der Bifröst öffnet sich und verbindet unser Midgard, die Erde, mit Asgard, der Welt der Götter. Um diese Verbindung zuzulassen müssen wir unsere Komfortzone verlassen. Die Begegnung mit den Göttern ist immer auch Konfrontation, aber auch Widersprüchlichkeit. Hier können wir das finden, das über das Menschliche hinaus geht. Die eigene Sterblichkeit und Verletzlichkeit tritt zurück vor der möglichen Erkenntnisfähigkeit. 

Die Begegnung mit einem Gott ist stets auch eine Herausforderung. Sie erfordert Mut, sie erfordert Entschlossenheit und sie erfordert die Fähigkeit zur eigenen Transformation. Vor allem aber sollte Humor und Lachen mitgebracht werden.
Diesen Weg kann man alleine beschreiten, oder aber auch zusammen mit anderen. 

Für den Juli habe ich bereits mein seelisches Köfferchen gepackt, denn ich werde wieder reisen, gemeinsam mit einer Gruppe neugieriger, mutiger, fröhlicher und entschlossener Hexen gehen wir los, um den widersprüchlichsten und zugleich närrischsten der nordischen Götter zu begegnen. Er lehrte mich eins: Widersprüchlichkeiten beginnt man am besten mit einem herzlichen Lachen aufzulösen.

Ich freue mich auf Dich, Loki!

Frühlingserwachen

21.04.2017

In der letzten Zeit hatte ich viel um die Ohren. Tatsächlich habe ich noch auf Hochtouren an meinem Beitrag zum Hexenkalender 2018 für die Zauberfrau gearbeitet. Zum lunaren Ostara konnte ich das Material endlich einsenden. Noch habe ich kein Feedback und kann Euch also noch keine Auskunft geben. Aber ich habe nicht vergessen, dass ich Euch zu diesem Thema noch einen Artikel versprochen habe. Hier bitte ich um Geduld.

Zugleich arbeite ich zur Zeit an mehreren Artikeln für verschiedene Projekte, kreiere neue Kerzen und Kerzenhalter, laboriere an einem neuen Workshop und habe somit rundum zu tun. Und schon bemerke ich, dass zum einen der Frühling (recht kühl) begonnen hat und zugleich mein letzter Beitrag in meinem Blog einen Monat zurück liegt. Also so geht es ja nicht! Hier also ein Lebenszeichen von mir.

Die Birnen blühen – die summenden und brummenden Bewohner des Planeten freut es!

Das Frühlingserwachen in Berlin bescherte ein Meer an Krokussen in der Stadt, ab und an ggespickt von meinen Lieblingsblumen den Narzissen. Doch einigen, wenigen milden Tagen folgte dann eine noch immer andauernde Kaltfront, die mich dazu bewegt hat wieder die Winterpullover – die ich voller Optimismus schon eingeschachtelt hatte – wieder vor zu kramen. Mein Hexen- und Heldenkater Iggy war tatsächlich ein paar Tage lang krank, er hatte eine Blasenreizung und musste Medikamente einnehmen (was er auch brav tat). Ausgelöst wurde es vielleicht durch die Tatsache, dass er sich zu früh auf die eisigen Fliesen des Balkons gebettet hatte. Nun geht es ihm wieder besser! Solidarisch, wie ich zu meinem Liebling bin war ich auch krank, mit einem fiesen Norovirus. Braucht wirklich keiner!

Die aufmerksamen Lesemenschen unter Euch haben auch schon gemerkt, dass ich in diesem Frühjahr nicht in Irland war. Darunter leide ich sehr, denn mir fehlt der Urlaub und ich fühle mich im Augenblick etwas überarbeitet. Aber Abhilfe ist geschaffen: Ein Kurzurlaub steht an! Nächste Woche geht es zum Hexentreffen in meine geliebte Sternschnuppe in Oldenbüttel. Der Maitanz wartet und ich freue mich schon auf meine Mithexen! Zu Dreizehnt werden wir sein, wie immer in gemischter Gruppe und ich werde Freunde wieder sehen, die ich lange nicht gesehen habe! Vom Hexentanz werde ich Euch dann berichten. Bis dahin wünsche ich Euch zauberhafte Frühlingstage!

Ein Blütenmeer empfing uns im Garten der Sternschnuppe

Wonnemond

WONNEMOND

Augenblicke die sich ausdehnen
und ewig sein wollen.
Für Dich und mich
sind Augenaufschläge Sekunden
die vergehen und eine Ewigkeit formen.

Am Ufer unserer Lust neigen wir uns
den Fluten entgegen,
sie greifen nach uns und reißen uns mit sich.

Leidenschaft entflammt Körper,
lässt uns Ekstase erfahren,
wie wir sie kaum zu ahnen wagten.
Doch für uns gibt es keine Unendlichkeit.

Diese Nacht wird irgendwann enden.
Dann erheben wir uns von unserem Lager aus Moos
und sind
wieder Fremde.

(2013, Curtis Nike)

Ich wünsche Euch allen ein zauberhaftes, magisches und schönes Beltane-Fest! Habt ein teuflisch gutes Maifest!

Faries in Irland

Faries in Irland

Tanz in den Mai

Der Maibaum steht, mit Kranz und Tanzbändern für dreizehn Tänzer und Tänzerinnen!

Der Maibaum steht, mit Kranz und Tanzbändern für dreizehn Tänzer und Tänzerinnen (die Kinderhexen haben nicht mitgetanzt oder mit den Eltern getanzt)!

Das Maifest, der Tanz in den Mai, das irische Beltane und die Walpurgisnacht haben eines gemeinsam: all diese Feste finden in der Nacht zum und am ersten Mai statt. Diese Zeit verbindet uns energetisch eng mit der Welt der Feen und Elfen. Zugleich ist sie die Hochzeit des Frühlings und läutet den Sommer ein. So mag es kaum verwundern, dass diese Nacht mit vielen Mythen in Verbindung steht. Es treffen sich die Hexen zum Tanz, so heißt es. An magischen Plätzen wird von Zauberern und Hexen gefeiert. Besenflug und Flammentanz finden nun statt. Und so mag es kaum verwundern, dass wir Hexen von den ‚Freunden des Phoenix‘ uns in dieser Zeit treffen!

Magie ist Zauberkraft, Magie ist Kunst und Wissenschaft, Magie ist Konzentration. Vor allem aber ist Magie eines: Kreativität! Und gerade zum Maifest, mit dem wir unser Phoenixtreffen eröffneten, ist Kreativität in allen Formen und Farben Bestandteil des Festes. Und dabei ist nicht nur die kulinarische Kreativität – in Form von Maibowle und Maischmaus – gemeint. Schon das Aufbauen des Maibaums erfordert nicht nur Kraft und Koordination, sondern vor allem auch kreativen Ausdruck. So beginnt das Fest mit einer uralten, magischen Tätigkeit: Hexen sitzen überall, in Haus und Garten, und knüpfen aus verschiedenfarbiger Wolle bunte Bänder. Dabei werden Geschichten erzählt oder Wünsche in die Bänder hinein gewoben. Zum Verbinden der Fäden werden nur die Hände benutzt. So hat jede Hexe ihre eigene Technik. Einige flechten die Bänder, andere knoten und winden, wieder andere häkeln oder stricken mit den Fingern die Bänder zusammen. Überall wird geraunt, erzählt, gelacht, einige singen auch. Viele der angereisten Hexen sehen sich nur zum Treffen des Phoenix, einmal im Jahr, und so gibt es viele Geschichten, die geteilt werden, während die Hände wie automatisch an ihrem Werk arbeiten.

Umwunden von handgeknüpften Bändern trät der Maibaum unsere Wünsche.

Umwunden von handgeknüpften Bändern trägt der Maibaum unsere Wünsche.

Es ist schön, an diesem Maitag. Die Sonne scheint angenehm, ohne das sie brennt. Die Bänder werden am Maikranz angebracht und warten nun darauf im Tanz verflochten zu werden.

Der Maitanz ist jedes Jahr von Neuem ein Abenteuer, eine Herausforderung, ein kreatives Wagnis – zumindest für mich. Denn eines kann ich ganz sicher nicht: Tanzen. Glücklicherweise fällt dieses Hemmnis beim magischen Maitanz kaum auf. Denn das Tanzereignis ist jedes Mal von Neuem so lustig und verwirrend, dass es eine reine Freude ist mitzumachen. Trommeln schlagen, Stimmen singen ein Lied für den Phoenix, die Bänder werden auf genommen und es beginnt ein doppelter, gegenläufiger Kreistanz, der es in sich hat. Hier werden Bänder verflochten, indem sie im Tanze miteinander verwoben und dann um den Baum gewunden werden. Magie ist Kreativität. Magie ist Lebensfreude. Magie ist Lachen, Lachen ist Magie.

Und als nach einiger Zeit – ich weiß nicht wie lange wir getrommelt, gesungen, getanzt haben – die Bänder endlich verwoben sind, da wartet ein köstlicher Maischmaus auf uns. Salate, frisch gebackene Brote, Cremes und Pasten, und auch Gegrilltes gibt es, direkt vom Feuer.

Das Maifeuer brennt. Es wird noch bis tief in die Nacht gefeiert. Man hört Murmeln und Raunen. Devination wird betrieben, Rauch steigt in die Luft. Alles durftet nach Frühling!

Es war ein wundervolles Maifest!

Maiabend - traumhaft schön!

Maiabend – traumhaft schön!