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Wintergedanken
22.12.2020 ev
Die längste Nacht vorüber zog,
es runden sich die Stunden,
in dieser Finsternis ich saß
und hab‘ ein Licht gefunden.
„Wotan“, rief ich in die Nacht,
„geh an zum wilden Jagen!
Nimm Ross und Meute mit Dir mit,
reite in dunklen Tagen.
Ich heb‘ mein Horn wohlan,
und bitte Dich um Segen,
auf das die Jagd erfolgreich sei
bei Schnee, bei Sturm, bei Regen!
Jag‘ Leid und Elend vor Dir her,
jag Traurigkeit aus unserer Welt,
vertreib das Virus weg von uns,
sei uns Menschen Gott und Held.
In diesem schweren Jahr,
so traurig und allein war ich,
doch Du bist nun für uns da,
mein Vertrauen fließt in Dich.“
Möge 2020 vorüber gehen,
möge die wilde Jagd das Leid weg wehen,
möge Wotan seinen Speer erheben,
mögen wir alle eine gesegnete Zeit erleben.
So sei es!
Curtis Nike
Der große Plan
25.03.2019
Ziele wie zerschmettert, Pläne zerschlagen.
Ich muß mich konzentrieren, doch es fällt mir schwer. Mit einem Male ist die Welt im Umbruch, die Erde bebt, der Schmerz brennt. Vor mir liegt Vergänglichkeit. Es ist spürbar, schmeckbar, liegt in der Luft wie eine finstere Vibration. Und doch scheint alles seinen Gang zu gehen.
Loki schaut auf… ‚Sei doch nicht so menschlich‘, flüstert er. Ja, was denn sonst?
Loki lacht.
Und schon geschieht es wieder…
Eisige Kälte dringt in mich, es scheint als würde selbst mein Blut gefrieren. Es ist kalt geworden, so kalt. Nur so kann ich mich schützen. Schützen vor dem Schmerz. Schützen vor Dir. Und doch brennt es in mir wie Feuer. Schneidet in die Seele wie glühender Stahl. Mein Wissen um den großen Plan bewahrt mich nicht vor dem Leid.
Ich habe vielleicht geahnt wie schlimm es werden würde. Aber Wissen und Fühlen… das sind zwei ganz unterschiedliche Dinge. Zwar wußte ich von dem, was geschehen würde, doch es schien immer so weit weg, so fern von mir. Bis das Jetzt mich eingeholt hat.
Es schmerzt in Mark und Bein, es brennt und blutet. Meine Handgelenke sind wund, meine Füße vermögen mich nicht mehr zu tragen. Gebrochen bin ich.
„WOTAN!“ ich schreie es hinaus und spüre, wie die Tränen ungehemmt mein Gesicht benetzen. So kalt es auch sein mag, du erhitzt mein Gemüt immer wieder. Du bist der Orkan, der über mich hinweg fegt, alles bewegt. Alles in Aufruhr versetzt. Nichts so hinterlässt wie es einmal war. Eine Schneise der Vernichtung bricht durch mein Herz. Alles was bleibt ist eisige Kälte. Niedergerungen vom letzten Sturm.
Es gibt nur ein Ziel, nur einen Plan. Es gibt nur eine Endlichkeit, die letztendlich selbst uns Götter verschlingt.
Ich sehe das Dämmern am Horizont. Der letzte Tag beginnt. Hier beginnt alles. Hier endet alles. Die Seele zerschmettert. Die Nornen schweigen.
Ragnarök.
Loki erhebt sich!
Einladung in die kommenden Rauhnächte
22.11.2017
In eineinhalb Wochen ist der erste Advent und erstaunt schaue ich auf, drehe mich um und bemerke: Schon wieder ist ein Jahr fast vergangen. Heute in einem Monat liegt hinter uns bereits die erste Rauhnacht und läutet die Weihnachtszeit ein.
Die Rauhnächte, die Zeit zwischen den Jahren, sind eine ganz besondere Zeit. Es ist die Zeit der inneren Einkehr und zugleich die Zeit der Familie. In dieser Phase sind die Schleier zwischen den Welten besonders dünn, Wahrsagerei, Zukunftsprognosen und Kartendeuten haben Hochkonjunktur.
Doch für viele Menschen artet diese Phase des Jahres in reinen Streß aus: Weihnachten, schweres Essen, zu viel Süßes, Besuche, Pläne schmieden, Silvesterparties, Alkohol…
In meiner Arbeit werde ich immer wieder nach den Rauhnächten, ihrer Bedeutung und den Riten und Gewohnheiten, die mit ihnen in Verbindung stehen, gefragt. Schon seit einigen Jahren liebäugel ich mit einer Publikation zum Thema und es haben sich allerlei Texte, Geschichten und Gedichte bei mir angesammelt. Dies brachte mich auf den Gedanken Euch in diesem Jahr einen geschlossenen Rauhnachtsblog anzubieten, zu dem Ihr Euch exklusiv anmelden könnt. In der Zeit vom 21.12.2017 bis zum 05.01.2018 erhaltet Ihr hier täglich Information, Anregungen und magische Hinweise für das eigene Wirken, Ihr werdet die Möglichkeit haben Fragen zu stellen, Anregungen zu geben und einzutauchen in die Magie der Rauhnächte. Geschichten, Gedichte, Informationen und konkrete magische Übungen begleiten Euch durch die dunkle Zeit. Hierbei ist es Euch selbst überlassen, ob ihr den Blog nur lest und darin eintaucht, oder ob ihr konkret die Ansätze und Tipps, die gegeben werden, in Euer Leben integriert.
Der Rauhnachtsblog wird ein verborgener Blog sein nur für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an diesem Projekt.
Ich biete das Projekt allen interessierten Menschen – Hexen und Muggeln – an. Für die Teilnahme an dem Blog erbitte ich einen Betrag zwischen 15 € und 50 € – je nach Deinen persönlichen Mitteln. Ich erbitte Eure Anmeldung bis zum 15.12.2017. Ihr erhaltet dann von mir eine Email, mit allen weiteren Informationen (Zahlungsmodalitäten, Link zum Blog etc.)
Ich freue mich auf Euch!
Odins Rat

Von Loki geboren, von Odin geritten: Sleipnir. Die Postkarte Sleipnir‘ ist für 1,70 €/Stück bei mir erhältlich. Weitere Motive werde ich demnächst vorstellen.
22.10.2017
Eine kleine Lampe brennt, taucht den Raum in dezentes Licht. Draussen ist es bereits dunkel geworden. Die Tage werden jetzt sehr schnell und spürbar kürzer. Die erste Kürbiscremesuppe wurde heute serviert und läutet damit unweigerlich das Ende dieses Sommers ein. Sie war köstlich und erdend. Beim Essen haben wir viel geredet, zugehört, uns ausgetauscht, Hexenfrauen unter sich. Es ist eine kleine, private Runde, Katzen streifen um unsere Beine, suchen sich einen gemütlichen Platz. Wir sind entspannt, trinken Tee, lachen. Und dann wird uns mitgeteilt, dass Odin bereit ist sich zu uns zu gesellen, sich unseren Fragen zu stellen.
Es geht ganz schnell: Der heilige Raum ist schon da, Kerzen werden entzündet, Schatten schweben durch die Luft. Vier Frauen sitzen im Halbkreis. Die Katzen ruhen nebenan, die Luft wabert. Magie wirkt. Die Schleier werden dünn. Die Übergänge öffnen sich. Ein Lachen. Mit dem Methorn stimmt etwas nicht. Eine springt rasch auf, füllt es mit süßem Wein. Wieder ein Lachen. Odin ist da! Direkt vor uns sitzt er, die Krempe seines Hutes taucht Teile seines Gesichtes in Schatten. Sein linkes Auge ist unter einer Augenklappe verborgen, er sitzt locker und entspannt, lacht. Er mag es unter Hexen zu sein. Er ist gut drauf. Und wir – wir stellen unsere Fragen. Ich stelle meine Fragen. Und er antwortet uns, klar und deutlich. Er gibt uns Hilfestellung, er gibt uns Wegweiser, er gibt uns Runen.
„Was willst Du das ich tue?“ so lautet – stark vereinfacht – eine meiner Fragen. Und seine Antwort verblüfft mich. Alles ist mit einem Male so klar, so verständlich. Eigentlich hätte ich doch auch selbst darauf kommen können… doch geht er über die Frage hinaus. Da kommt noch etwas. Ich ahne was es sein kann. Ich lausche. Er rät mir. Ich weiß was zu tun ist.
Hier schließt sich der Kreis zu meinem ersten Beitrag über die Ereignisse der letzten Tage, in denen Diana Paxon hier bei mit in Berlin zu Besuch war. Vieles wurde in Bewegung gebracht, vieles angeregt, vieles will nun gewirkt werden. Es war eine wundervolle, intensive Zeit voller Magie, Lachen, Freude und Herausforderungen. Und ich merke immer wieder wie gut es mir tut mir Gleichgesinnten zu arbeiten, in einem Umfeld, in dem ich mich nicht erklären muß. Dann können wir uns entfalten und über uns hinaus wachsen! Und wenn die Dinge laufen, wie sie sollen, dann wird es nicht der letzte Besuch von Diana in Berlin sein. Hier bei mir im Blog werdet ihr auf dem Laufenden bleiben 😉
Danke an alle Beteiligten für eine tolle Zeit!

Skól!
Curtis Nike – Diana Paxon – Patricia Asunja