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Was macht die kleine Hexe…
27.09.2017
…wenn sie eine Konferenz besucht?

Die Kuscheltiere sind ganz dick miteinander
Erst einmal geht die kleine Hexe nicht alleine auf die Konferenz, sondern mit ihrer Kuscheltiergruppe. Und nun muß ich erst einmal schreiben, was es mit dieser Kuscheltiergruppe auf sich hat: Manch‘ eine Hex‘ reist mit ihrem Begleittier (oder mit mehreren dieser Tiere) durch die Welt. Es geht mit ihr durch dick und dünn, durch Land und Luft und sitzt beim Ritual, beim Workshop oder bei der Konferenz stets irgendwo mit dabei. Und irgendwann – es war auf einem dieser magischen Treffen zwischen Hexen – begann jemand die Tiere zu fotografieren, denn sie erlaubten alle bedingungslos im Internet gepostet zu werden. Anhand der Tiere kann man später erkennen welche Hexen und Heiden anwesend waren – wenn man Bescheid weiß. Und so bleiben die begleitenden Hexenmenschen auf Wunsch weitestgehend anonym. Eine schöne Idee.

Wenn Duke vor liest ist dies Gänsehaut pur
Doch zurück zur Konferenz. Ich selbst war ja an meinem Stand mit Verkauf und Karten legen befasst, allerdings konnte ich in den frühen Abendstunden des Samstags die Pforten schließen und hatte so die Möglichkeit doch noch einiges mit zu machen. Eingeladen war unter anderem Duke Meyer, dessen herausragendes Buch zu den Runen ich bereits an anderer Stelle gepriesen habe. Inzwischen weiß ich jedoch, dass es noch etwas gibt, das tatsächlich besser ist als dieses – inzwischen in der dritten Auflage erschienene – Buch, und das ist eine Lesung desselben. Zumindest dann, wenn der Autor selbst liest. Duke schafft es nicht nur mit seinen Worten die Wirkkraft des Buches zu unterstreichen, sondern er lässt die Runen lebendig werden, tanzen und brennt sie in die Herzen der Zuhörer. Seit meiner ersten Lesung, der ich vor einigen Monaten beiwohnte, bin ich sogar dem alten Speerschüttler – dem ich immer recht kritisch beäugte – etwas gnädiger gegenüber. Wer die Möglichkeit hat sich vom Meister selbst das Buch lesen zu lassen, sollte dies unbedingt in Anspruch nehmen! Eine solche Lesung verursacht zumindest mir Gänsehaut pur und man mag gar nicht mehr aufhören zuzuhören.

Paula Noske an der Gitarre, daneben Peti Songcatcher und daneben Duke Meyer – glaubt es mir einfach 🙂
Das Programm des ersten Konferenztages endete mit einem Konzert von Peti Songcatcher and friends. Diese Konzerte sind immer wieder ein ganz besonderes Erlebnis und ich zähle mich selbst inzwischen zu den größten Fans der Band. Zwar reise ich dem Tourwagen der Band nur dann hinterher, wenn ich den Weg nicht kenne, aber wenn ein Konzert in der Gegend ist, dann bin ich in der Regel ganz vorne mit dabei. Was mich so sehr an den Konzerten begeistert ist die Tatsache, dass die Musiker ihr Publikum in das Konzert integrieren. Und so kann ein Konzert mit Peti und ihren Freunden zu einem regelrecht rituellem Erlebnis werden. Nicht nur wird gemeinsam gesungen und getanzt, diesmal kam auch noch jemand auf die Idee einen Kreistanz, welcher alle Zuschauer mit einschloss, zu beginnen. Und so wogte und spiralte es durch den Saal, während alle Füße in Bewegung waren, viele Kehlen sangen und hier und da auch noch eine Träne floß. Diesmal gab es auch einige neue Lieder im Set und wer wirklich wissen möchte, was die kleine Hexe sonst noch so treibt (wenn sie nicht auf Konferenzen geht) wird nicht drum herum kommen sich dieses Wissen auf einem Konzert vorsingen zu lassen.
Der Tag endete nach 22.00 Uhr mit einem Feuerwerk, dann ging es Heim und die schreibende, kleine Hexe fiel rechtschaffen müde und glücklich in ihr Bett, den Kopf voller Melodien und neuer Eindrücke.
Es ist soweit!
21.09.2017

Wie soll das nur alles auf den Besen passen?
Die Herbstequinox steht vor der Tür und damit auch das Wochenende der PFI-Konferenz in Berlin. Erstmalig findet dieses Großereignis hier bei uns in der Hauptstadt statt und ich werde mit dabei sein. Seit Wochen schon laufen die Vorbereitungen. Ich schmelze, braue, brenne, zaubere in meiner Küche; ich schreibe, zeichne und drucke; ich produziere sozusagen rund um die Uhr. Magische Zauber, göttliche Karten, Runen, Göttinnenkerzen, Zaubernüsse, Zauberstäbe… und einiges mehr materialisiert unter meinen Händen. In diesem Monat hatte ich genau einen freien Tag, zu dem mich eine Hexenfreundin zwang. Da durfte ich nichts magisches tun, nur DVD mit ihr zusammen schauen. Das tat auch mal gut! Doch nun laufen die Vorbereitungen auf ihren Höhepunkt zu, die Vorfreude und Aufregung steigt nahezu minütlich und ich beginne all die schönen Dinge, die ich geschaffen habe, langsam einzupacken. Der erste Schub ist bereits eingetütet und verpackt, doch einiges wartet noch darauf mit zu kommen. Hoffentlich passt alles auf den Hexenbesen!
Heute Abend schlagen bereits Peti Songcatcher und Duke Meyer bei mir auf, später wird Paula Noske dazu stoßen. Und morgen dann laufen die restlichen Vorbereitungen auf Hochtouren.

Diese Altarkerzen wollen auch noch mit… hoffentlich finde ich noch Platz für sie.
Hast Du Lust auf ein Wochenende voller Magie? Hast Du Lust auf Gesang, Tanz und Runengeflüster? Suchst Du bereichernde Gespräche über die Götter, die Welt, die Geschöpfe? Möchtest Du mehr wissen über Rituale und zauberhafte Wandlung? Suchst Du vielleicht Anregungen oder Hilfe auf Deinem Lebensweg? Oder möchtest Du zwischen allerlei magischen, zauberhaften und hexischen Dingen stöbern? Dann besuche uns doch einfach an diesem Wochenende, das Wetter soll zauberhaft werden.
Wann? 23. und 24. September, jeweils ab 10.00 Uhr
Was? Pagan Federation International Konferenz
Wo? Veranstaltungshaus Wartenberger Hof, Dorfstraße 2, 13059 Berlin
Haupteingang: Woldegker Straße
Kosten? Der Aussenbereich mit Ständen und Pagan Pride Zelt ist frei zugänglich, der Innenbereich mit Konzert, Konferenz, Lesungen und Workshops ist mit Ticket zugänglich. Mich erreicht ihr ohne ein Ticket zu lösen.
Tickets sind morgens an der Kasse erhältlich.
13 Hexen – und dann 7
28.05.2017
Der Sommer hat Einzug gehalten in Berlin. Im Garten schneit es in dichten Flocken Pappelwolle, ein heißes Wochenende steht vor der Tür. Und in Berlin ist ganz schön was los, die Stadt ist ausgebucht: Kirchentag, Pokalfinale, langes Wochenende…

Konzertproben auf dem Balkon – im Hexenrefugium Kreuzberg ist dies möglich!
Auch bei mir daheim sind alle Gästebetten voll besetzt: Die lange Nacht der Religionen am Donnerstag hat wieder Hexen und Heiden aus ganz Deutschland nach Berlin gezogen. Peti Songcatcher, Paula Noske und Shira sind da und füllen das Haus mit Leben.
In diesem Jahr gab es zur LNdR wieder eine Veranstaltung der Paganen Wege und Gemeinschaften in Berlin. Hier stellten sich unterschiedliche, heidnische Gruppierungen vor. Aus meiner Reclaiming-Hexenfamilie reisten Mitglieder aus Hamburg, Bremen, Hannover, Braunschweig und anderen Regionen an, um an einem lange geplanten Ritual Teil zu nehmen in das Hexen aus ganz Deutschland eingebettet waren. Schon seit Wochen und Monaten laufen die Vorbereitungen, Tickets für die Anreise wurden gekauft, Übernachtungen geplant und ich selbst freute mich schon sehr auf die Veranstaltung. Doch für mich sollte es anders kommen: Durch eine OP weitaus mehr angeschlagen als gedacht und somit nicht in meiner Kraft konnte ich an der LNdR leider nicht teilnehmen. Das Laufen und vor allem langes Stehen bereitet mir Schwierigkeiten. Und so freute ich mich, dass ich hexischen Besuch daheim hatte und so etwas an den Ereignissen Teil haben konnte. Doch da hatte ich die Rechnung ohne meine lieben Mit-Hexen gemacht, die sich dachten: Wenn Curtis nicht zur Langen Nacht der Religionen kommt, dann kommen die Hexen eben zu Curtis…
Unter anderem die Hexen von den Holunderschwänen, die an einem Tag anreisten und Abends bzw. Nachts wieder nach Hause fuhren, kamen früh angereist, um in einer Lokalität in Kreuzberg – die in unmittelbarer Nähe meiner Wohnung ist – mit mir und meinen Gästen zu Mittag zu essen. Dreizehn Hexen im Biergarten, direkt am Kanal, bei Spatzengezwitscher. Es war so schön alte Freunde wieder zu sehen, neue zu finden und ein paar Stunden miteinander zu verbringen. Magie verbindet Menschen auf eine ganz besondere Art und Weise und wenn man einmal in ein intensives magisches Erleben geteilt hat, so bleibt man immer verbunden. Für mich war es schön, dass ich so zumindest einige Zeit mit meinen Lieben zusammen verbringen konnte. Und als alle abzogen zur LNdR, da fiel ich erst einmal daheim in den Mittagsschlaf. Auf der Veranstaltung der paganen Wege und Gemeinschaften Berlin konnten in der Zwischenzeit die Menschen sich umschauen oder die Musik von ‚Peti Songcatcher and friends‚ genießen. Die Reclaiming-Gemeinschaft kann sich glücklich schätzen so gute Ritualmusiker in ihrer Mitte zu haben. Das im Vorfeld geplante Ritual, so hörte ich, fand nicht statt und die Anreisenden konnten nicht die entsprechenden Positionen einnehmen. Aber ich hoffe, dass sie alle trotzdem die Veranstaltung genießen konnten.

Zauberfrauen, Songcatcher and Friends, Zaunköniginnen und Star Wars Fans – was will man mehr?
Für mich ist es schön, dass meine Gäste bis Sonntag Mittag bzw. Abend bleiben. Und so gab es noch eine besondere Überraschung am Folgetag der Langen Nacht. Noch einmal gab es ein Mittagessen, diesmal mit sieben Hexen – mit den magischen Zahlen haben wir es. Hier konnte ich endlich einmal die Zauberfrau, die seit Jahren den schönen Kalender für Hexen heraus gibt, persönlich kennen lernen. Am Tag vor meiner OP hatte sie mich mit einem Überraschungspaket beglückt und dafür konnte ich sie nun einmal sanft drücken – das feste Drücken muß noch warten. Ja, tatsächlich haben wir uns an diesem Tag das erste Mal persönlich gesehen! Aber ganz sicher nicht das letzte Mal!
Es war für mich – trotz starker gesundheitlicher Einschränkung – sehr schön alle zu treffen und ich habe mich sehr darüber gefreut, dass so viele den Umweg nach Kreuzberg, das ‚früher Ankommen‘ oder ’später Abreisen‘ auf sich genommen haben, damit wir uns für ein paar Stunden sehen konnten. Gemeinschaft ist etwas wundervolles! Ich bin von Herzen dankbar ein Teil davon sein zu dürfen.
Und jetzt gleich gibt es an einem sonnigen Sonntag ein letztes Gemeinschaftsfrühstück mit fünf Hexen daheim im ‚kleinen Hexenrefugium‘. Bei frischen Brötchen und den letzten Stücken des köstlichen Kuchens, den Paulas Mutter Renate uns gesponsert hat, lassen wir ein magisches Wochenende ausklingen. So kann es immer weiter gehen 🙂

Bald ist er weg gegessen: Der Kuchen von Paulas Mutter.
Die fünfte lange Nacht der Religionen in Berlin

Peti Songcatcher and Friends – Duke Meyer von den Singvögeln und Paula Noske
Es ist Vollmond. Ich höre im Halbschlaf die Trommeln. Es ist die Nacht zum 17. September, die Nacht vor der langen Nacht der Religionen. Und doch höre ich bereits die Klänge der Hexen und Heiden, das rhythmische Vibrieren der Trommelfelle, Gitarren und Gesang. Langsam gleite ich hinüber in mein Traumwelten während nebenan Peti, Duke und Paula proben. Sie bereiten sich auf die 5. Nacht der Religionen in Berlin vor. Ich persönlich habe meine Vorbereitungen glücklicherweise bereits abgeschlossen. In diesem Jahr beherberge ich Gäste und deren Betten sind schon einen Tag zuvor gemacht gewesen.
Nach dem Frühstück (bestehend aus sehr viel Kaffee und ein Stück Apfelkuchen von Paulas Mutter) am Morgen des 17. September packe ich meine Tasche zusammen. Der Fotoapparat muss schließlich mit. Leider soll ich im Laufe des Tages feststellen, dass meine alte Kamera immer schlechter wird und ich dringend eine neue brauche. Nur die Hälfte meiner Fotos ist wirklich etwas geworden.
Meine musikalischen Freunde sind schon längst unterwegs und ich höre draußen die Glocken der Kirchen läuten. Der ‚Tag der Religionen‘ ist eröffnet. Denn es geht bereits vor 14.00 Uhr in ganz Berlin los.

Berlin sprüht vor Magie!
Auch der OTO sowie das Projekt ‚Magic Berlin‚ sind präsent.
Im letzten Jahr habe ich eine Veranstaltung des Eldarings besucht. In diesem Jahr habe ich beschlossen bei den Paganen Wegen und Gemeinschaften vorbei zu schauen. Hier würde sich das magische Leben Berlins versammeln und an unterschiedlichen Ständen, bei Ritualen und Vorträgen vorstellen. Zudem sollte mir auch bald klar werden, dass die Berliner ‚Nacht der Religionen‘ inzwischen eine Strahlkraft hat, die weit über die Grenzen der Stadt hinaus geht. Denn ich traf alte Freunde und Bekannte, die ich zum Teil seit Jahren nicht mehr gesehen hatte. Aus ganz Deutschland – und darüber hinaus – reisten Menschen mit heidnischer Orientierung an, um sich zu präsentieren.
Das Programm der Veranstaltung spiegelt zum einen das bunte, magische Berlin wieder. Zum anderen stellen sich heidnische Gruppen, die ihre Hauptpräsenz in anderen Bundesländern haben, vor. So präsentierte sich aus dem Bereich der Ordensmagie beispielsweise der Berliner Zweig des OTO mit einem kleinen Informationsangebot, während zu den Veranstaltungen der Reclaiming-Gemeinschaft Reclaimer nicht nur aus Berlin, sondern aus ganz Deutschland angereist gekommen sind. Auch aus unserer kleinen Gruppe der Zaunköniginnen waren einige zum Informationsaustausch gekommen.

Deutschlandweit reisten Reclaimer zur ‚Nacht der Religionen‘.
Da das Areal, auf dem sich die Veranstaltung ausdehnte, viel Platz bot gab es zahlreiche Möglichkeiten mit den Anwesenden in Gespräche zu kommen. Und so war es gar nicht möglich alle Veranstaltungen wahr zu nehmen, da es so viele Angebote gab, dass in zwei unterschiedlichen Seminarräumen zeitgleich gewirkt wurde. Zugleich fanden im Freien diverse Ritualangebote statt.
Leider hatte ich im Vorfeld nicht gewusst, dass die ganze Veranstaltung gefilmt wurde. Auf der Website zur ‚Langen Nacht der Religionen‘ habe ich bedauerlicherweise keine Hinweise auf Filmteams gefunden. Zwar begrüße ich die Idee auf Anfrage Interviews mit den Anwesenden zu führen, aber mir persönlich gefiel es nicht, dass zum Teil auch während der Rituale Filmaufnahmen gemacht wurden. Dies hielt mich persönlich mit davon ab an den rituellen Veranstaltungen Teil zu nehmen. Statt dessen zog ich mich in den ‚Raum der Stille‘ zurück. Dieser Meditationsraum war hingegen ganz und gar nach meinem Geschmack. Hier war ein kleiner Altar errichtet und es gab die Möglichkeit bequem zu sitzen oder zu liegen und einfach einmal auszuspannen.

Lesens- und Hörenswertes.
Kulinarisch gab es eine vorbildliche Versorgung mit Kaffee und Kuchen, die auf Spendenbasis zu bekommen waren. Zudem gab es einen Hexenkessel mit Suppe.
Im Großen und Ganzen ist auch in diesem Jahr zu sagen, dass ein einziger Tag viel zu kurz ist, um in die mannigfache Welt der Spiritualität und Religion einzutauchen, gerade für mich als ’nicht-religiöse‘ Religionswissenschaftlerin! Wieder einmal muss ich eine ‚Woche der Religionen‘ anregen.
Und als wir Zaunköniginnen am Abend ‚gen Heimat aufbrechen, begleitet von den wundervollen magischen Klängen von ‚Peti Songcatcher and Friends‚, die live spielten, da bin ich rechtschaffen erschöpft von all den anregenden, inspirierenden und wundervollen Gesprächen, die ich führen durfte.

Ich habe keine Religion. Ich habe eine Weltanschauung. Ich glaube nicht. Ich mache Erfahrungen.
Übrigens: Im nächsten Jahr findet ‚die lange Nacht der Religionen‘ am 25. Mai statt.
Bleibt neugierig!
Rückblick auf ein besonderes Konzert

Peti Songcatcher!
Endlich haben wir uns mal wieder gesehen!
Schon lange habe ich mich auf das Konzert, welches Freitag Abend in der Martin-Luther-Kirche in Neukölln statt fand, gefreut. Es war die 30. Nacht der Spirituellen Lieder und das erste Mal würde Peti Songcatcher dabei sein. Zusammen mit Paula Noske. Und ich konnte es kaum erwarten Peti endlich einmal wieder zu sehen und einen Auftritt von ihr zusammen mit Paula zu genießen.
Wie sich herausstellte war der Konzertort für mich sehr schnell erreichbar, so dass ich wesentlich zu früh vor Ort war. Dachte ich zumindest. Doch zu meiner Überraschung war schon mehr als 40 Minuten vor dem Konzertereignis ein wahrer Menschenauflauf vor der Kirche zu sehen. Auch im Inneren des Gebäudes war schon viel Betrieb. Und als ich den Kirchraum betrat sah ich auch gleich Peti. Ihre Aura ist unverkennbar 🙂 Und wie Magneten strömten wir aufeinander zu und freuten uns darüber, dass wir uns endlich wieder in die Arme schließen konnten. Ich konnte es immer noch kaum glauben, wir hatten uns so lange nicht gesehen! Und endlich durfte ich auch Paula kennen lernen, deren Stimme ich schon so oft bei mir dabei genießen konnte, wenn ich eine von Petis CDs einlege.

30. Nacht der spirituellen Lieder! Der Altar
Der Altarraum fiel mir gleich sehr positiv auf. Der Mittelpunkt des Altars in dieser protestantische Kirche war ein Bild, auf dem – an Stelle eines Kreuzes – ein Lebensbaum abgebildet war. Unter dem Baum saßen Menschen beisammen. Als Hexe und heidnisch orientierter Mensch ist mir dieses Motiv natürlich mehr als vertraut. Auch war ein kleiner Altar für das musikalische Ereignis errichtet worden. In seiner Struktur erinnerte er klassisch an die Altäre, die wir selbst in unseren Ritualen verwenden und dies vermittelte mir auch gleich ein sehr angenehmes, harmonisches Empfinden.
Der Kirchraum füllte sich bald und war – noch vor Konzertbeginn – voll. Insgesamt 600 Menschen mit unterschiedlichen religiösen Wurzeln wohnten dem Ereignis bei. Es waren Hexen vor Ort, ich sah Menschen mit offenkundig buddhistischem Hintergrund, Yoginis, Christen, Menschen mit arababischen Wurzeln… Es war eine wundervolle, bunte Mischung. Eine ganz besondere Form von Ökumene fand hier statt. Dieses Konzert öffnete sich für alle religiösen Strömungen und das empfand ich persönlich als sehr öffnend und segnend.
Das Konzert selbst begann mit einer leicht nachzumachenden Erdung für alle, wie sie hex‘ schon kennt. Und dann folgte das gut durchmischte Konzertprogramm, welches sich zahlreichen spirituellen Richtungen öffnete. Neben Peti und Paula lernte ich auch die sehr schöne Stimme von Regine Steffens kennen und konnte in der wunderbaren Energie des Berliner Mantren Chors eintauchen.
Die Nacht der spirituellen Lieder darf man sich jedoch nicht wie ein klassisches Konzert vorstellen. Alle Besucher erhielten Texthefte mit den Liedern, die an diesem Abend gesungen werden würden und somit hatten alle die Möglichkeit mitzusingen. Und dies wurde auch getan!

Die Nacht der spirituellen Lieder! Mit Regine Steffes (linker Rand), Peti und Paula sowie dem Mantrenchor im Hintergrund.
In dem evangelischen Gotteshaus gab es zunächst eine angenehme, christlichen Eröffnung „Shalama, shalama bayta.“ (Lukas 10, 5: Friede diesem Haus), der dann die Liedernacht folgte. Und die war vielseitig. Es gab Lieder aus dem ‚New Age‘, buddhistische und hinduistische Mantren, afrikanische und syrische Musik und Songs aus dem Reclaiming und dem Hexenkult. Besonders berührend war für mich der Auftritt eines Flüchtlings aus Syrien, der nicht nur an dem Konzert Teil nahm, sondern auch ein Liebeslied aus Syrien mit brachte und uns beibrachte.
Das Konzert selbst war – schlicht und ergreifend – die Wucht. Alleine das „Om mani padme hum“ einmal in einem Gottestempel, gesungen mit sechshundert Menschen, zu erleben ist ein so segnendes und ergreifendes Erleben, das es herzöffnend wirkt. Doch für mich persönlich gab es einen Höhepunkt des Konzertes, der in dieser Form einzigartig war: Die Anrufung der Göttin in einer Kirche! Und dies gemeinsam mit Menschen aller Kulturen, die wie selbstverständlich mit machten und mit sangen. Es war wie eine Heilung, die hier ihren Anfang nimmt. Dieses Erlebnis werde ich so bald nicht vergessen.
Als ich nach dem Konzert nach Hause kam fiel ich in mein Bett und schlief ein mit dem Empfinden an einem segensreichen Ereignis Teil gehabt zu haben.
Danke für die 30. Nacht der spirituellen Lieder!

Danke an Peti Songcatcher und Paula Noske für ihre schönen Lieder!